Die Entwicklung von Artenkenntnissen

Neben dem weltweiten Rückgang der Artenvielfalt ist zeitgleich ist ein Rückgang der Artenkenntnis sowohl international als auch in Deutschland zu verzeichnen. Dieser Trend nimmt besorgniserregend zu, was sich insbesondere in einem Mangel an jungen taxonomischen Spezialistinnen und Spezialisten äußert. Die Bedeutung von taxonomischen Kenntnissen ist für die Erfüllung der Konvention zur Erhaltung der Biodiversität und unter der Prämisse "Man kann nur schützen, was man kennt" umso höher. Die gesellschaftliche und zukunftsorientierte Dringlichkeit einer adäquaten taxonomischen Ausbildung von zukünftigen Lehrkräften ist als besonders hoch einzuschätzen. In diesem Zusammenhang führen wir bei insbesondere bei Schülerinnen und Schülern sowie bei angehenden Lehrkräften Studien zur Entwicklung ihrer Artenkenntnis in unterschiedlichen Lernsettings durch.

Kontakt: Dr. Simon Clausen

Werkstatt für angepasste Bestimmungshilfen

Um Arten korrekt und sicher bestimmen zu können, stellen Bestimmungsschlüssel ein wichtiges Werkzeug dar. Neben den zahlreichen digitalen Bestimmungshilfen der heutigen Zeit bieten analoge Bestimmungsschlüssel nach wie vor eine wunderbare Möglichkeit, sich mit der morphologischen Vielfalt heimischer Pflanzen, Tiere und auch Pilze auseinanderzusetzen. Die in der botanischen und auch zoologischen Ausbildung von Studierenden oftmals eingesetzte Bestimmungsliteratur ist in ihrer Anwendung für taxonomisch Einsteigende ziemlich anspruchsvoll. Um Studierenden wie auch grundsätzlich Interessierten den Einstieg in die Formenkenntnis zu erleichtern, entwickelt unsere Arbeitsgruppe gemeinsam mit unseren Studierenden vereinfachte und angepasste analoge Bestimmungsschlüssel für unterschiedliche Tier- und Pflanzengruppen.

Kontakt: Dr. Simon Clausen

Virtual Biomes United – Virtuelle Welten in der Vermittlung von Artenkenntnis

Die Zerstörung von Lebensräumen führte weltweit zu einem deutlichen Rückgang der Artenvielfalt. Da der Mensch nur schützen kann, was er kennt, stimmt es bedenklich, dass heute auch die Artenkenntnis eher gering ausfällt. In Ergänzung zu realer Naturbegegnung suchen wir im Projekt Virtual Biomes daher nach neuen, barrierearmen Zugängen zur Artenkenntnis. Unter Verwendung fotorealistischer, digitaler 3D-Modelle bilden wir virtuell begehbare Lebensräume ab, um in ihnen digitale Bestimmungsübungen von Pflanzen- und Tierarten zu realisieren und deren Wirksamkeit auf die Artenkenntnis von Schüler*innen und angehenden Biologielehrkräften zu evaluieren. Im Rahmen internationaler Kooperationen werden – unter Beteiligung von Studierenden der EUF – zukünftig Ausschnitte verschiedener globaler Biome virtuell abgebildet und für Bestimmungsübungen nutzbar werden.

Kontakt: Prof. Dr. Karsten Damerau & Andra Espig