Sprachbewusstheit von Lehramtsstudierenden im Fach Chemie

Erhebung der Sprachbewusstheit von Studierenden des Lehramts im Fach Chemie

Kurzübersicht

Stichworte
Lehrerprofessionalisierung, Sprachförderung, sprachbewusster Unterricht
Laufzeit
01.01.2016 - laufend

Beschreibung

Chemieunterricht ist auf verschiedenen Ebenen durch Sprache geprägt. So müssen Schülerinnen und Schüler neue Begrifflichkeiten (z.B. Oxidation) erlernen oder aus dem Alltag bekannte Begriffe (z.B. Reaktion, Reduktion) im Kontext der Chemie mit einer neuen Bedeutung erfassen. Ebenso sind spezifische sprachliche Fähigkeiten notwendig, um beispielsweise Versuchsanleitungen zu verstehen oder Versuchsbeobachtungen sachgerecht zu formulieren. Für Lehrende in sprachheterogenen Lerngruppen ist es notwendig, solche (fach-)sprachlichen Anforderungen zu erkennen, den Lernenden in ihrem Sprachstand angemessen zu begegnen und entsprechende sprachliche Fähigkeiten aufzubauen. Es erscheint sinnvoll, bereits Lehramtsstudierende auf diese Aufgabe im Rahmen ihres Studiums vorzubereiten.

Um überhaupt die Anforderungen an die sprachlichen Anteile ihres Faches erkennen zu können, auf die sie in Vermittlungskontexten eingehen müssen, müssen angehende Lehrkräfte zunächst über eine Bewusstheit für Sprache verfügen bzw. diese entwickeln. Diese sogenannte Sprachbewusstheit meint die kognitive Disposition eines Menschen, sich in einer konkreten sprachlichen oder kommunikativen Situation von der inhaltlichen Seite des Geäußerten lösen zu können, um die Aufmerksamkeit auf die sprachlichen Aspekte zu richten. In sprachlichen Fächern ist das Potential von Sprachbewusstheit für die Sprachkompetenz bereits seit langem anerkannt, im Gegensatz dazu wird es in den naturwissenschaftlichen Fächern, so auch im Fach Chemie, noch nicht ausreichend genutzt. Entsprechend liegen für das Fach Chemie kaum Erkenntnisse über die Sprachbewusstheit von Lehramtsstudierenden vor.

Dieses Projekt widmet sich der Erhebung der Sprachbewusstheit von Lehramtsstudierenden im Fach Chemie und wird in Kooperation der Chemiedidaktik an der Europa-Universität Flensburg und der Germanistischen Didaktik an der Universität Vechta durchgeführt.

Verantwortlich

Partnerinnen und Partner