Geschlechtersensible Sprache im Diskurs


Debatten um geschlechtersensible Sprache werden allzu häufig ohne Einbezug vorhandener fachlicher Expertisen geführt. Dabei kann eine größere Differenziertheit der Auseinandersetzung helfen, die Suche nach Lösungen in den zu Vordergrund stellen. Die folgende Sammlung umfasst zum einen Dokumente, die Fragen einer geschlechtersensiblen Sprache aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven beleuchten und einen konstruktiven Umgang damit ermöglichen. Zum anderen werden politische Kontroversen um geschlechtersensible Sprache dokumentiert, indem zu aktuellen Konfliktfällen Stellungnahmen von verschiedenen Seiten zugänglich gemacht werden.


Fachwissenschaftliche Perspektiven und Expertisen

Juristische Gutachten

Im Folgenden finden Sie das rechtswissenschaftliches Gutachten "Geschlechtergerechter Sprache in der Verfassung des Landes Brandenburg" von Prof. Dr. Anna Katharina Mangold im Aufgrag für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (November 2021) und "Geschlechtergerechte Amtssprache. Rechtliche Expertise zur Einschätzung der Rechtswirksamkeit von Handlungsformen der Verwaltung bei Verwendung des Gendersterns oder von geschlechtsumfassenden Formulierungen" von Prof. Dr. Ulrike Lembke (Juli/Dezember 2021). Außerdem der Bericht der wissenschaftlichen Dienste des Bundestages zur Rechtsverbindlichkeit der Verwendung der deutschen Rechtschreibung in Schulen aus dem Jahr 2020.

Disziplinenübergreifende Diskussionen

Aus Politik und Zeitgeschichte: Die Ausgabe 5-7/2022 der Zeitschrift APuZ widmet sich dem Thema "Geschlechtergerechte Sprache", um in der vehement geführten Debatte Zwischentöne und vielfältige Positionierungen aufzuzeigen.

Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW: Das Netzwerk beschäftigt sich in der Publikation "Geschlechterinklusive Sprache an Hochschulen fördern" aus rechtswissenschaftlicher, sprachwissenschaftlicher, psychologischer und neurolinguistischer sowie hochschuldidaktischer Perspektive umfassend mit der Frage, wie eine geschlechterinklusive Sprache an Hochschulen gefördert werden kann.

Politische Dokumente und Stellungnahmen

Erlass zur Verwendung geschlechtergerechter Sprache im Unterricht (Schleswig-Holstein) und Stellungnahmen zum Erlass

Erlass zur Verwendung geschlechtergerechter Sprache im Unterricht und in der Kommunikation von Schulen vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schleswig-Holstein (9. September 2021). Und auf den Erlass bezogene Stellungnahme von trans*support | Fachstelle für trans* Beratung und Bildung (Oktober 2021).

Stellungnahme der schulpolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau: "Sprachentwicklung per Erlass zu verbieten, ist ein groẞer politischer Rückschritt".

Stellungnahme von Alexej Stroh, Vorsitzender der Direktorinnen- und Direktorenvereinigung im Philologenverband Schleswig-Holstein e.V.: "Warum der Genderstern in der Schule kein Fehler sein kann".