Fördermaßnahmen
Den Preis der Fördergesellschaft der Europa-Universität Flensburg e.V. erhält im Jahre 2024 die Masterthesis "Das gemeinsame Leben und künstlerische Arbeiten des Ehepaares Wenzel Hablik und Elisabeth Hablik-Lindemann von 1917 bis 1934 in ihrem Wohn- und Arbeitshaus Talstraße 14 in Itzehoe".
Ausgezeichnet wird damit eine weit überdurchschnittliche wissenschaftliche Leistung, die zum Teil gänzlich neues Material erschließt und unter dem Gesichtspunkt der Geschlechtergerechtigkeit aufarbeitet, indem die Leistungen von Elisabeth Hablik-Lindemann gleichrangig mit denen ihres Mannes behandelt und beider Beiträge zur künstlerischen Gestaltung ihres Wohn- und Arbeitshauses gewürdigt wird. Nicht zuletzt dank des umfangreichen Bildanhangs, der die Einrichtung dieses Hauses, die einzeln oder gemeinsam erstellten Kunstwerke des Ehepaares und historische Aufnahmen umfasst, bietet diese Thesis faszinierende Einblicke in eine Lebensgemeinschaft sowie in die Vielfalt künstlerischer Gestaltungsprozesse.
Wir sind Literasea – das neue Literaturjournal der Europa-Universität Flensburg!
Wir, das sind Studierende aus dem Masterstudiengang Kultur-Sprache-Medien (KSM). In Kooperation mit dem Creative Writing Workshop wird ab sofort zweimal pro Jahr eine Ausgabe zu einem festgelegten Thema erscheinen. Nicht nur die Texte aus dem Workshop, auch Texte von Studierenden und Mitarbeitenden außerhalb des Workshops, sollen das Literaturjournal füllen.
Im Lauf der letzten Monate haben wir sowohl die Druckversion der ersten Ausgabe von Literasea fertig gestellt, als auch eine Open Access Version des Magazins im Internet veröffentlicht.
Dank der Fördergesellschaft konnten wir nicht nur eine Launch Party feiern, sondern das Magazin auch an der EUF bekannt machen und allen Mitwirkenden eine kostenloses Exemplar bereitstellen. Für diese Unterstützung danken wir herzlichst.
Literasea findet man unter: eufliteraryjournal.web.uni-flensburg.de
Grundschüler*innen besuchen den Lernbereich Europa-Bildung in der Europa Universität Flensburg
Am 03.05.2024 waren 51 Grundschulkinder der UNESCO-Projektschule Flensburg im Institut Sachunterricht und haben verschiedene Themen zur Europabildung vermittelt bekommen. In Kleingruppen wurde u.a. das Thema Obst und Gemüse in Europa, europäische Flaggen, Länder in Europa usw. mit Kindern erarbeitet. Vorab haben die Studierenden Präkonzepte der Kinder erhoben und hatten somit eine gute Ausgangslage für den weiteren Unterricht. Europabildung in der Grundschule ist ein relevantes Thema, dass den Kindern und den Studierenden an dem Tag viel Freude bereitet hat. Ein positives Feedback und Lob von den Lehrkräften der UNSECO-Projektschule bekräftigte das Konzept.
Ein großes Dankeschön geht an die Fördergesellschaft der Europa-Universität für die finanzielle Unterstützung.
Dr. Claudia Plinz
Vortrag von Marzhan Alpysbayeva (Museum of Contemporary Art, Astana) im Rahmen des Seminars Institutions of Art (B.A. EUCS):
Orienting towards Decolonization? The 12th Berlin Biennale as case study
Bericht zum Vortrag von Marzhan Alpysbayeva
Der Vortrag fand am 3. Mai 2024 im Flensburger Schifffahrtsmuseum statt im Rahmen einer Blockveranstaltung des Seminars "Institutions of Art" (B.A. European Cultures and Society). M. Alpysbayeva trug Ergebnisse ihrer Abschlussarbeit vor, die sie 2023 im B.A. European Cultures and Society an der EUF vorgelegt hat. Sie widmete sich der Frage, in welcher Weise Kunstinstitutionen dekolonisiert werden können und insbesondere, inwieweit dies der 12. Berlin Biennale (2022) mit Hilfe spezifischer kuratorischer und szenografischer Strategien gelingen konnte. Nach einer Einführung zur theoretischen und methodischen Herangehensweise, in der die Diskursanalyse mit einer dichten Beschreibung der Ausstellung-Szenografie und des eigenen Besuchs der Biennale verschränkt wurde, erörterte Alpysbayeva desweiteren Risiken und Kritik an dekolonialen Praktiken ("decolonial washing") im zeitgenössischen Ausstellungskontext.
An den diskutierten Beispielen wurden Potentiale aber auch Aporien deutlich: Gezeigt wurden auf der Biennale beispielswiese künstlerische Arbeiten die sichtbar machten, wie die in kolonisierte Länder exportierte Elemente europäischer Kultur dort ein Eigenleben entwickeln und neue, spezifische Bedeutung erhalten können und entsprechend eigene Ikonografien herausbilden: So etwa Tammy Nguyens Christusfigur in der 2022 entstandenen "Stations of the Cross"-Serie aus dem katholischen Vietnam. Diese Beispiele machten einen Raum der produktiven Aneignung und Transformation des kolonialen Erbes sichtbar ("art as colonial contact zone").
Hingegen zeigte Alpysbayeva auch, dass das "Repair"-Konzept der Biennale dort an seine Grenzen stieß, wo die Sehnsucht nach Heilung auf Seiten des Kuratorenteams derart aufgeladen und perspektiviert war, dass Positionen und Gefühle teilnehmender Künstler*innen hierfür geopfert wurden: Die ausgestellten Fotos der Gefolterten von Abu Ghraib empfanden die eingeladenen irakischen Künstler*innen als Zumutung, wohingegen das Kuratorenteam darauf bestand, "die Augen vor einem kürzlich begangenen Akt imperialer Gewalt nicht verschließen zu wollen". Dass Fotografien, die koloniale Gewalt zeigen diese reproduzieren und somit auch eine Re-Traumatisierung bewirken können, wurde nicht anerkannt. An dieser Stelle offenbarte sich ein Scheitern des kuratorischen Postulates von "Repair", das einseitig verstanden großen Schaden anrichtete.
Die anhand der Beispiele sich ergebenden Diskussionen setzten die bis dahin im Schifffahrtsmuseum gemachten Beobachtungen fort, wo wir zunächst die Dauerausstellung zur kolonialen Geschichte Flensburgs besucht und uns der Frage gewidmet hatten, aus welcher Perspektive und anhand von welchen Objekten erzählt wird, und welche Position Betrachter*innen zur kolonialen Vergangenheit einnehmen können oder sollen. Die anschließende Präsentation von Studierenden zu Fred Wilsons künstlerischer Intervention "Mining the Museum" (Baltimore, 1992) diskutierte ein frühes und besonders beeindruckendes Beispiel eines dekolonialen Ausstellungskonzeptes, welches die rassistischen und klassistischen Implikationen musealer Kategorien problematisierte und gleichzeitig demonstrierte, wie marginalisierte Geschichte sichtbar gemacht werden kann: Indem Objekte und Artefakte kategorisch als Akteure in sozialen Beziehungen verhandelt werden, und damit die Beziehungen selbst sichtbar, benennbar und diskutierbar werden.
"Wir danken der Fördergesellschaft der Universität Flensburg e.V. für die Unterstützung, den Vortrag zu ermöglichen".
Alice Detjen
Aktionstag an der EUF – Abteilung Textil & Mode 26.03.2024
Im Rahmen eines Aktionstages hatten die Studierenden des Faches Textil & Mode der EuropaUniversität Flensburg die Möglichkeit, sich mit dem Konzept der "Kulturellen Bildung" sowohl theoretisch als auch selbstständig durch praktische Workshopangebote auseinanderzusetzen. Der Aktionstag startete mit einem theoretischen Input, in dem das Konzept "Kulturelle Bildung" näher vorgestellt wurde. Es wurde deutlich gemacht, dass das Konzept "Kulturelle Bildung" als Schnittstelle in jedem schulischen Fach mitzudenken ist und welche positiven Auswirkungen "das Lernen an jedem Ort" für die einzelnen Schülerinnen und Schüler haben kann. Nach dem theoretischen Input durften die Studierenden in Form von unterschiedlichen Workshopangeboten selbst tätig werden und neue Erfahrungen zum Thema "Kulturelle Bildung – Lernen an jedem Ort" sammeln. Begleitet wurden die Studierenden dabei durch die beiden Künstlerinnen und Kulturvermittlerinnen Inga Momsen und Sabine Ebel-Urbanyi. Dank der Unterstützung der Fördergesellschaft der Universität Flensburg e.V. konnte das Workshopangebot überhaupt erst realisiert werden. Die Studierenden wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe von Studierenden durfte Erfahrungen in dem Bereich Fäden und Naturfasern und deren Verbindungen beziehungsweise Verknüpfungen sammeln. So wurde beispielsweise ein alleinstehender Baum durch verschiedene textile Materialien umgestaltet und ihm dadurch eine neue Identität gegeben. Eine andere Studierendengruppe mikroskopierte zuerst verschiedene Faserstrukturen und dann auch verschiedene Elemente aus der Natur. Anschließend wurden die Faserstrukturen, welche durch das Mikroskop zu erkennen waren, als eine Choreografie in Bewegung übersetzt. Die letzte Gruppe der Studierenden hat draußen auf dem Campus mit Weiden und anderen Naturmaterialien gearbeitet. Sie haben auf unterschiedliche Weise verschiedene Konstrukte gebaut, indem sie zum Beispiel die Weide miteinander verwebt oder umwickelt haben. Dadurch entstanden beispielsweise ein Bogen oder aber auch ein Tunnel aus Naturmaterialien. Nach einer abschließenden Präsentationsrunde folgte eine gemeinsame Reflexion, in der die Studierenden mitteilten, was sie von diesem heutigen Aktionstag mitnehmen werden. Alle Studierenden waren sich im Großen und Ganzen einig, dass dieser Aktionstag eine schöne Verknüpfung von Theorie und Praxis dargestellt hat. Vor allem das Kennenlernen und Erproben neuer Methoden hat den Studierenden sehr gut gefallen. Ihnen ist dadurch bewusst geworden, dass es auch in Ordnung ist, mit etwas anzufangen, ohne direkt das Endergebnis vor Augen zu haben. Es wird sich ganz viel selbst in der gemeinsamen Interaktion mit anderen und dem daraus entstehende Prozess entwickeln. Ebenso ist den Studierenden deutlich geworden, dass es gerade Kindern manchmal hilft, Bewegungen "groß zu denken", um sie anschließend im "Kleinen" machen zu können (Beispiel: Darstellung des Webens, in dem Kinder selbst zu Webrahmen, Kettfäden, Schuss und Kamm werden → Verdeutlichung der einzelnen Bindungen). Die Rückmeldungen der Studierenden verdeutlichen, dass dieser Aktionstag nicht nur eine Bereicherung für das fachliche Verständnis von dem Konzept "Kultureller Bildung" war, sondern dass er auch einen wertvollen Beitrag zur persönlichen Entwicklung der Studierenden geleistet hat. Indem die Studierenden selbst praktische Erfahrungen sammeln konnten, konnten sie selbst dadurch ermutigt werden, dies später in ihrem zukünftigen Beruf als Lehrerinnen anzuwenden.
Am 06.12.2023 wurde anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Fördergesellschaft der Universität Flensburg e.V. in einer Feierstunde ein Sonderpreis an Herrn Dr. Sebastian Lotto-Kusche verliehen.
Der Sonderpreis war mit 500 € dotiert und wurde für Leistungen vergeben, die beispielhaft für Wissenschaft, Wissenstransfer und Demokratiebildung stehen.
Den Bericht zur Exkursion lesen Sie hier:
Bericht über die Exkursion von Studierenden des Faches Physik
In diesem Frühjahrssemester 2023 ist der neue Lernbereich "Europabildung in der Grundschule" gestartet. Der Lernbereich ist interdisziplinär und wird aus den Fächern Sachunterricht und Deutsch unterrichtet. Initiiert wurde der neue Lernbereich von der Teilstudiengangsleitung Frau Prof. Beate Blaseio (Institut Sachunterricht). Eine der Prüfungsformen in diesem spannenden Lernbereich ist die organisatorische und inhaltliche Planung eines ‚Europatags für Kinder‘, der am Freitag, 09.06.2023 von 8.30 bis 12.30 Uhr an der EUF stattfand, und zu dem verschiedene Grundschulklassen aus Flensburg und Umgebung eingeladen wurden. Zwei 3. Klassen der Wedinger Grundschule und zwei 2. Klassen der UNESCO Projektschule Weiche kamen gespannt und aufgeregt in die EUF. Der Tag startete mit einer Kindervorlesung, bei dem Rasmus Andresen den Kindern einen Einblick in seine Tätigkeit als Mitglied des europäischen Parlamentes gegeben hat, aber vor allem auch die alltagspraktische Bedeutung Europas für Kinder aufgezeigt hat. Anschließend haben die Kinder verschiedene Workshops besucht, bei denen Studierende des Lernbereichs das Thema Europa entweder sachorientiert oder über ästhetische Medien behandeln haben. So gab es Workshops zu den Themen
- Reisen in Europa
- Saisonales und regionales Obst und Gemüse in Europa
- Eule findet den Beat: Auf Europatour
- Pinipas Abenteuer: Eine himmlische Pfannkuchensuche durch Europa
ber auch eine Frühstückspause für die Kinder war vorgesehen und die mitgereisten Lehrkräfte hatten die Möglichkeit sich über das vorhandene Unterrichtsmaterial zu informieren.
Alle Kinder haben zum Abschluss ein Europaheft und eine Teilnahmebescheinigung erhalten. Wir danken allen Beteiligten und insbesondere der Fördergesellschaft der EUF für die Kostenübernahme des Bustransfers der Grundschulkinder aus Weiche.
Ive Theele (Fach Germanistik) & Claudia Plinz (Fach Sachunterricht)
Siehe auch: https://www.uni-flensburg.de/hochschulkommunikation/news/news/die-kinder-waren-hochmotiviert-dabei
Am 16.09.2022 wurde der Preis der Fördergesellschaft für eine hervorragende Abschlussarbeit an
Frau Widya Derjong; Master of Arts (M.A.); Studiengang M.A. European Studies
vergeben. Thema der Arbeit: "EU Policy-Making Process: The Trade-Off Between Transparency and Efficiency".
Da die Preisträgerin nicht vor Ort sein konnte und per WebEx zugeschaltet wurde, nahm Professor Dr. Matthias Bauer den Preis stellvertretend entgegen.
Exkursionsbericht
Bericht zur Sizilien-Exkursion des Faches Geschichte an der Europa-Universität Flensburg vom 14. bis 24. Oktober 2022
Morgens früh am 14. Oktober machte sich die Gruppe von 27 Studierenden unter Führung von Prof. Dr. Krešimir Matijević, Dr. Nils Steffensen und Silvester Kreisel, MA, auf den Weg nach Sizilien. Mit dabei war auch Theo, noch nicht ganz zweijähriger Teilnehmer und Nachwuchshistoriker, der sich frohgemut in die Gruppe einreihte und den Italienerinnen und Italienern regelmäßig Ausrufe der Entzückung entlockte! Nach einem angenehmen Flug von Hamburg über München nach Catania wurden wir wie geplant von einem Bus am Flughafen abgeholt und zu unserem Hotel nach Sant’Alessio gebracht. Hier wurde der Rest des Tages genutzt zum Zimmer beziehen, Auspacken und Kennenlernen des kleinen Dorfes an der Nordwestküste Siziliens.
Am kommenden Tag, dem 15. Oktober, besuchten wir als Erstes den Ätna. Statt hier den Scharen der Touristen zu folgen und per Lift bzw. Geländebus den Aufstieg zu bewältigen, machte sich die Gruppe auf Schusters Rappen an die Aufgabe, den Vulkan zu bezwingen. Hierbei wurden von vielen Studierenden (auch von Theo!) bedeutende Teilerfolge verbucht, die vom Lift sicherlich mit Neid betrachtet worden sind. Der eingeplante halbe Tag reichte allerdings nicht dazu aus, den Ätna komplett zu ersteigen. Verstaubt, aber glücklich, machten wir uns dann auf den Weg nach Taormina, wo das in den Berg gehauene Theater viele Ahhhs und Ohhhs entlockte. Zu besichtigen waren hier ferner ein Odeion (ein antiker Versammlungsplatz für den Stadtrat) und ein römisches Bad, das wir länger suchten und dann schließlich auch fanden. Erschöpft, aber voll von ersten schönen Eindrücken der Antike, kurvten wir mit dem Bus entlang der Küste zurück zum Hotel, wo sich die Studierenden mittels Bad im Meer den Ätnastaub von Gesicht und Körper wuschen.
Der nächste Tag begann mit dem Besuch der Barockstadt Acireale. Hier wurden verschiedene Kirchen besichtigt, wobei besonders die Kathedrale beeindruckte. Bei Acitrezza konnten wir an der Küste die Felsen bewundern, die der Kyklop Polyphem angeblich dem griechischen Helden Odysseus hinterhergeworfen haben soll, nachdem er von diesem geblendet worden war. Im Anschluss wurde das normannische Kastell in Aci Castello besucht.
Am 17. fuhren wir als Erstes zum malerisch gelegenen Pantalica. Hierbei handelt es sich um eine Nekropole aus der Bronzezeit in einem Tal im Landesinneren von Sizilien. Der Weg war komplizierter als gedacht, da unser Busfahrer Nino sich in der nahegelegenen Kleinstadt festfuhr, woran weniger er selbst als eine schlecht organisierte Baustelle Schuld trug. Gelöst wurde die Situation durch die Polizei, die kurzerhand die Straße hinter dem Bus von allem weiteren Verkehr räumte, so dass Nino eine längere Strecke rückwärts fahren konnte, um uns erneut Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Nach gelungener Aktion, vielen italienischen Flüchen und gefühlt mehreren Litern Schweiß bejubelten die Studierenden Nino, der stolz und grimmig den Bus aus dem Dorf herauslenkte. Der Tag stellte unseren Busfahrer aber vor weitere Herausforderungen. Die nächste Station, Megara Hyblaia, war nur über eine fast zugewachsene, staubige, enge Sandpiste mit einigen tiefen Schlaglöchern zu erreichen. Ein löchriges Schild wies allerdings unmissverständlich den Weg, so dass der Bus sich in aller Ruhe zu dem Freilichtmuseum durchkämpfte. Hier erwartete uns ein italienischer Museumswärter, der uns trotz anstehender Mittagspause den Einlass gestattete und aus Praktikabilitätsgründen gleich auf das Erheben von Eintrittsgeldern verzichtete. Erhalten haben sich von der griechischen Stadt umfangreiche und beeindruckende Befunde – trotz der Zerstörung durch die Römer in antiker Zeit. Im Anschluss besuchten wir noch Thapsus, wo sich bronzezeitliche Gräber befinden, die wir erst nach längerer Suche an der Felsküste finden konnten. Hier befanden sich zudem Flakstellungen aus dem 2. Weltkrieg. Nachdem wir an der Küste die in den steinigen Boden gehauenen Höhlen entdeckt hatten, taten sich in der Nachbarschaft immer mehr Löcher im Boden auf, die der Bestattung gedient hatten. Hie und da konnten wir die Höhlen betreten und uns einen Eindruck von den beeindruckenden Grabstätten verschaffen. Der Tag sollte mit einem Besuch von Palazzolo Acreide (dem antiken Akrai) abgerundet werden, doch war die Ausgrabungsstätte (ohne Angabe von Gründen) geschlossen.
Der folgende Tag war ausschließlich Syrakus gewidmet, wo sich ein Highlight ans nächste anschloss. Begonnen wurde mit einem Gang über die Halbinsel Ortygia. Hier besichtigten wir den Apollon-Tempel, den Athene-Tempel (im Dom baulich aufgegangen), die Arethusa-Quelle sowie anschließend den großen archäologischen Park mit seinen zahlreichen antiken Bauten. Abgerundet wurde der eindrückliche Tag mit dem Besuch des Archäologischen Museums, das zahlreiche interessante Funde birgt.
Für den nächsten Tag war eine längere Fahrt Richtung Westen geplant. Erste Station war die Piazza Armerina. Hier waren sich die Personen an der Museumskasse länger nicht im Klaren darüber, wie hoch der Eintrittspreis für unsere Gruppe ausfallen sollte. Als wir uns zu allseitiger Zufriedenheit geeinigt hatten, stürzten wir uns mit Begeisterung auf die berühmten Mosaike. Die Studierenden waren sich schnell einig, dass die sogenannten ‚Bikini-Mädchen‘ zwar gut gelungen, längst aber nicht zu den schönsten Mosaiken zählten, die wir in dieser römischen Villa bewundern durften. Die dargestellten Wagenrennen oder das Odysseus-Polyphem-Bild begeisterten uns alle noch eindrücklicher. Im Anschluss besuchten wir das Tal der Tempel in Agrigentum (heute Agrigento). Zahlreiche rekonstruierte Tempel wurden besichtigt und viele Fotos geschossen.
Am 20.10. besuchten wir als erstes Selinunt. Ein riesiger archäologischer Park mit eigenem Museum und zahlreichen Tempeln sorgte für Staunen. Der langgezogene Weg konnte uns nicht schrecken. Bei jedem Tempel motivierte der nächste sich in der Ferne abzeichnende Säulenbau für den weiteren Marsch. Auf dem Forum der griechischen Stadt angekommen trafen wir auf die Archäologin Sophie Helas, die bereits seit vielen Jahren vor Ort Ausgrabungen durchgeführt. Ihr Fachwissen und ihre Auskunftsfreudigkeit sorgten für wache Gesichter, trotz der hohen Temperaturen auf der Hochebene. Ein kühles Eis konnte im Anschluss die Motivation hochhalten, so die Exponate im Museum die ihnen gebührende Aufmerksamkeit erhielten. Der Erschöpfungsgrad war dann allerdings so groß, dass der Besuch des archäologischen Parks in Marsala (dem antiken Lilybaion) freiwillig war. Dennoch schlossen sich viele Studierende der Exkursionsleitung an. Im Anschluss wurden die Eindrücke bei einem kühlen Getränk in der Altstadt von Marsala rekapituliert.
Der folgende Tag begann mit einem Ausflug nach Erice, dem antiken Eryx. Der Bus quälte sich den Berg hoch und verschwand in den Nebelschwaden, die sich am Gipfel festgesetzt hatten. Hier suchten und fanden wir den Weg zum normannischen Kastell, liefen dann an der noch sehr gut erhaltenen Stadtmauer entlang zum Bus zurück und fuhren im Anschluss wieder hinunter in die sonnenbeschienene Ebene. Im Anschluss besuchten wir Motya, heute Mozia. Ein voll besetztes Boot (drei Studierende durften als Gallionsfiguren ganz vorne ‚Platz‘ nehmen) brachte uns zu der Insel, die in der Antike von den Phöniziern besiedelt worden war, einem Volk, das an der Küste des heutigen Syrien, Libanon und Israel beheimatet war. Nach dem Besuch des Museums liefen wir die verschiedenen archäologischen Hinterlassenschaften auf der Insel ab, wobei der Tophet, ein Ort, an dem (den antiken Quellen zufolge) Kinder geopfert worden waren, nachdenklich stimmte. Tatsächlich könnte es sich bei diesen angeblichen blutigen Riten durchaus auch um bewusst gestreute Gerüchte gehandelt haben – die Wissenschaft diskutiert seit vielen Jahrzehnten den Wahrheitsgehalt der Kinderopfer.
Der 22.10. war der Fahrt nach Palermo gewidmet. Auf dem Weg besuchten wir Segesta. Ein gewaltiger griechischer Tempel zog uns hier in seinen Bann. Der Bau hat sich seit der Antike erhalten, wurde also nicht, wie die meisten anderen Tempel auf Sizilien, rekonstruiert. Warum das Dach fehlt und offensichtlich auch in der Antike fehlte, gibt der Forschung Rätsel auf. Anschließend widmeten wir uns dem Aufstieg zum gewaltigen Theater (die touristische Busfahrt wurde verschmäht). Der Blick belohnte unsere Mühen in jeder Hinsicht. In Palermo angekommen besuchten wir das Archäologische Museum und wurden in dem wunderschönen Atriumbau von Schildkröten in einem Brunnen begrüßt. Leider war wegen Umbaus nur das untere Geschoss geöffnete, doch barg dieses zahlreiche Funde von den schon besuchten archäologischen Stätten in Selinunt und Agrigentum.
Der folgende Tag diente dem Besuch des nahe bei Palermo gelegenen Monreale. Hier beeindruckte der berühmte Kreuzgang mit seinen zahlreichen Steinreliefs. In die Kathedrale konnten wir wegen eines laufenden Gottesdienstes nur kurz hineinsehen. Den Rest des Tages erhielten die Studierenden zur freien Verfügung. Weitere berühmte Bauwerke (die Kathedrale mit den Grabmälern von Heinrich VI., Friedrich II. und Konstanze von Sizilien; das bischöfliche Museum) wurden besucht und Besorgungen (Geschenke für die daheim Verbliebenen) gemacht. Die Abreise erfolgte dann früh am nächsten Tag.
Zu loben ist das besondere Engagement der Studierenden, die nicht nur ihre freie Herbstwoche opferten, sondern auch Referate vor Ort hielten, immer gut gelaunt alle steinigen Wege auf sich nahmen und abends noch die Kraft für viele Partien "Werwolf" hatten. Der Zusammenhalt war durchgängig spürbar. Der kleine Theo (mit zweitem Vornahmen Hektor!) stellte eine besondere Bereicherung dar!
Ein besonderer Dank geht an das PROMOS-Programm und an die Fördergesellschaft der Europa-Universität Flensburg für die finanzielle Förderung der Studierenden!
Professor Dr. Krešimir Matijević
Die Fördergesellschaft freut sich, im Förderjahr 2022/2023 ein Deutschlandstipendium für Lisanne Reese fördern zu können und wünscht viel Erfolg.
Bei dem Projekt "95 Thesen - Disputation zur Klärung der Kraft der Bildung" handelt es sich um eine künstlerische Intervention von Linn Hachmann, Ben Best, Gizem Yüce, Mathis Schwormstäde und Victoria Claußen. Sie alle studieren an der Europa-Universität Flensburg Bildungswissenschaften mit den Fächern Kunst und/oder Philosophie. Die 95 Thesen sind aus Unterhaltungen und Diskussionen auf und neben dem Campus entstanden. Entlang der Säulen vor dem Gebäude der Mensa und des Audimax sind sie ab dem Reformationstag 2022 auf 64 Schildern zu finden. Es handelt sich hierbei weniger um konkrete Forderungen, sondern vielmehr um Reflexionen und Irritationen bestehender Strukturen auf dem Campus. Es wird eine Reihe von Impulsen für neue Betrachtungsweisen des Campus gegeben.
Wir danken noch einmal vielmals an dieser Stelle für die finanzielle Unterstützung durch die Fördergesellschaft der Universität.
Projektbeschreibung:
Im Seminar "Musiziermaterialien erproben und entwickeln – Potenziale Elementarer Musikpädagogik
erschließen" (HeSe 2021/22) entwickelten Hanna SchniHger und Dr. Timo J. Dauth
die Idee eines gemeinsamen Materialbandes, der voraussichtlich im HeSe 2023/24 erscheinen
wird.
Unter dem Titel "Klänge der Hoffnung. Ein Projekt mit Handchimes" wird eine Sammlung von
musikalischen und musikbezogenen Materialien, Anleitungen und Hintergründen zum Thema
Hoffnung bereitgestellt, die LehrkräVe in schulischen wie außerschulischen Kontexten bei der
Durchführung eines eigenen Projekts mit einer Gruppe von Jugendlichen zwischen 13 und 17
Jahren unterstützen kann.
Vor allem im Umgang mit Handchimes, aber auch unter Einbezug von anderen Instrumenten
und Gesang wird Fragen wie den folgenden nachgegangen: "Wie klingt Hoffnung? Gibt es so
etwas wie einen allgemeingülbgen Klang von Hoffnung oder klingt sie für jede:n anders? Wie
kann ich musikalisch ausdrücken, worauf ich hoffe?"
Wir danken der Fördergesellscha< der Uni Flensburg e. V. für die Unterstützung!
Druckkostenzuschüsse
Wir bitten um Verständnis, dass die Fördergesellschaft grundsätzlich keine Druckkostenzuschüsse gewährt.
Die Vielzahl der Anfragen und die Höhe solcher Zuschüsse würde leider bei weitem unsere finanziellen Möglichkeiten übersteigen.