Projektvorstellung
Das Projekt "Förderung in der Erwachsenenbildung durch einen bewegten Unterricht" richtete sich an alle deutschsprachigen Analphabeten der VHS in Schleswig.
Während des zweiwöchigen Projektes im März/ April 2013 gab es insgesamt drei verschiedene Unterrichtsstunden, in denen sich die Analphabeten theoretisch und praktisch mit der Thematik "Bewegung und Sport" auseinander gesetzt haben. Es wurden Bewegungs- und Entspannungsübungen angeleitet, umgesetzt und ritualisiert, sowie Arbeitsbögen und Spiele zum Thema Bewegung und Sport in den Lehr- und Lernprozess miteinbezogen. Wichtig für jede einzelne Unterrichtsstunde war, dass die verschiedenen Leistungsniveaus berücksichtigt wurden. Jede Unterrichtsstunde begann mit einer aktiven Bewegungsübung, die jede Woche wechselte. Weiterhin wurden in den Stunden Entspannungsübungen durchgeführt, um die Konzentration der Teilnehmer stets zu aktivieren. In der ersten Unterrichtsstunde, die an einem Samstag in der Aula der VHS stattgefunden hat, sollten sich alle Teilnehmer kennenlernen. Deswegen begann der Tag mit einem gemeinsamen gesunden Frühstück. Während des Tages wurden verschiedene erlebnispädagogische Spiele gespielt, um die Teamfähigkeit, Gruppendynamik, Sozialverhalten und Freude an Bewegung zu fördern. Diese Unterrichtsstunde dauerte ungefähr 4 Zeitstunden, während die weiteren jeweils 90 Minuten lang waren. Außerdem ist noch zu erwähnen, dass in den weiteren zwei Unterrichtsstunden die Teilnehmerzahl bei 2-3 lag, da alle Analphabeten auf fünf Kleingruppen aufgeteilt waren. In der zweiten Unterrichtsstunde bearbeiteten die Teilnehmer unterschiedliche Arbeitsbögen, die sich mit Bewegung befassten. Die letzte Unterrichtsstunde war eine Spielstunde. Hier haben die Teilnehmer verschiedene Gesellschaftsspiele gespielt, die u.a. Bewegungsübungen beinhalteten. Das langfristige Ziel dieses Projektes ist, dass die Bewegungs- und Entspannungsrituale in den Unterricht zukünftig integriert werden, um die Konzentration und Lernmotivation der Analphabeten zu fördern. Weiterhin sollten die Teilnehmer für eine gesunde Bewegung sensibilisiert werden, um so auch ihren Alltag beweglicher gestalten zu können.
Da das Feedback der Analphabeten sehr positiv ausfiel, wird im November ein weiterer Projekttag "Bewegtes Lernen" mit allen Analphabeten der VHS in Schleswig veranstaltet.
Das Projekt wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit evaluiert. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an Lea Grodon oder Dr. Nele Schlapkohl.
Projekttag am 07.12.2013:
Die Veranstaltung fand wieder an einem Samstag (07.12.2013) statt, damit so viele Teilnehmer wie möglich dabei sein konnten. Es freute uns sehr, dass diesmal auch Teilnehmer dabei waren, die ich (Lea Grodon, studentische Hilfskraft) noch nicht kannte. Sie hatten gerade erst bei Wiebke Fischer (Kursleiterin) einen Alphabetisierungskurs begonnen. Insgesamt waren diesmal neun Teilnehmer dabei. Der Ablauf dieser Veranstaltung war so aufgebaut, dass es zwei aktive Bewegungsteile gab. Zwischen den Bewegungsteilen gab es eine Pause mit einem leckeren Mittagsbuffet, für das jeder Teilnehmer etwas mitgebracht hatte. Es wurden in beiden Bewegungsblöcken verschiedene Bewegungs- und Entspannungsübungen angeleitet, sowohl vom Kursleiter als auch von den Teilnehmern selbst. Im ersten Bewegungsteil ging es vor allem um die Festigung des ABC`s (ABC-Ball, Buchstaben mit einem Seil legen und spüren) und verschiedene Übungen zur Silbentrennung und Satzumstellung (Tomatensalat, Silbenstellung, Silben zu einem Satz zusammensetzen und umstellen, selber Silbentafeln schreiben). Außerdem durften die Teilnehmer selber Entspannungsübungen anleiten, die der Kursleiter vorbereitet hatte. Der zweite Block war bewegungsintensiver. Nachdem wir mit dem leckeren Mittagessen fertig waren, wurde unser Körper mit verschiedenen Bewegungsübungen wieder aktiviert (z.B. Körper wach klopfen, Überkreuzbewegungen etc.). Danach spielten wir verschiedene Spiele (Dart auf dem Fußboden, Geschichtenlauf usw.). Weiterhin hatten wir uns mit verschiedenen Alltagsmaterialien befasst, z. B. Tücher, Plastiktüten und kleine Säcken. Hierbei probierten die Teilnehmer verschiedene Dinge mit den Materialien aus und führten es den anderen Teilnehmern vor oder leiteten Übungen an. Zum Abschluss des zweiten Teils spielten wir das witzige Spiel ?Das kotzende Känguru?. Am Ende gab es dann noch eine Reflexionsrunde bei Kaffee und Kuchen. Die Teilnehmer waren wieder sehr begeistert von den neuen Ideen und Anregungen. Auch die neuen Teilnehmer hatten viel Freude an den Bewegungen und würden immer wieder gerne mitmachen. Die verschiedenen Übungen gaben den Teilnehmern und Kursleitern genügend Anregungen zum Nachdenken, Zuhören und Sprechen. Es wurde die Kreativität gefördert, Freude an Bewegung vermittelt und das Gruppengefühl gestärkt.