Bedarfslagen von Menschen mit Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung Behinderung in stationären und ambulanten Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe in Schleswig-Holstein

Menschen mit Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung leben in vielfältigen Wohnformen. Für ihr Erwachsenenalter stehen traditionell Komplexeinrichtungen mit integrierten Arbeits-, Beschäftigungs- und Freizeitangeboten (Seifert, 2006) zur Verfügung, deren ursprüngliche Konzeptidee bis in das vorletzten Jahrhundert zurückreicht. ...

Kurzübersicht

Stichworte
Bedarfslagen, geistige Entwicklung, Eingliederungshilfe, Schleswig-Holstein
Laufzeit
01.10.2016 - 30.04.2018
Institution der EUF
Abteilung Pädagogik bei Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung

Beschreibung

Menschen mit Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung leben in vielfältigen Wohnformen. Für ihr Erwachsenenalter stehen traditionell Komplexeinrichtungen mit integrierten Arbeits-, Beschäftigungs- und Freizeitangeboten (Seifert, 2006) zur Verfügung, deren ursprüngliche Konzeptidee bis in das vorletzten Jahrhundert zurückreicht. Die Prognose für den demographischen Wandel sieht bis 2030 vor, dass etwa 30% mehr Erwachsene mit Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung in ihren primären Lebensprozessen zu begleiten sind (Dieckmann & Giovis, 2012). Leitkonzepte der Pädagogik und Andragogik bei Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung (z.B. Empowerment) sowie die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN, 2008) fordern zudem ein inklusives System für den Lebensbereich des Wohnens, um die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen zu sichern. Konzeptionelle Veränderungen erfordern die Evaluation der Bedarfslagen der Bewohner und Bewohnerinnen unter Beachtung der Forderung der BRK (UN 2008) nach partizipativer Forschung. Eine Vorstudie sicherte das methodische Vorgehen der Hauptuntersuchung. Die empirische Studie der Hauptuntersuchung folgt der Zielsetzung  sowohl über Selbst- als auch Fremdbeurteilung Bedarfslagen in ambulanten und stationären Einrichtungen (N=72) für zukünftiges Wohnen zu erfassen und zu diskutieren. Die Ergebnisse sind Grundlagen für die curriculare Weiterentwicklung der Standards Lebenspraktischer Bildung im Unterricht zur Vorbereitung auf eine weitestgehend selbständige Lebensführung im Erwachsenenalter. Die Studie wird des Weiteren exemplarisch für die Methoden-Diskussion zur partizipatorischen Forschung  in der Sonderpädagogik berücksichtigt.

Die Folgeerhebung in Phase 2 nimmt explizit Bezug zu forschungsmethodischen Fragen der Selbst- und Fremdeinschätzung von Bedarfslagen für Menschen mit Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung (n=169).

Laufzeit

Phase 1: 2013-2015

Verantwortlich

Partnerinnen und Partner

Finanzierung

Dr. Wolfsteller/Feddersen Stiftung