Die Vielfalt postsozialistischer Stadtentwicklungen erfassen: Exkursion nach Leipzig und Wroclaw (Breslau) 2015
Leipzig: Der Karl-Heine-Kanal in Plagwitz, vom stark belasteten Gewässer zur "grünen Lebensader" im Leipziger Westen.
Eine Gruppe von 15 Studierenden der Geographie besuchte im SoSe 2015 in Begleitung von Heike Gieselmann und Simone Ließegang die Städte Leipzig und Wroclaw (Breslau). Die Gruppe setzte sich mit der Frage auseinander, in welche Weise die Vergangenheit beider Städte deren aktuelle Entwicklung prägt. Besonders deutlich zeigte sich in Leipzig der rapide Wandel von Gründerzeit- und Altindustriequartieren, die in den 1990er Jahren Leerstand und Vernachlässigung aufwiesen, zu beliebten Wohngegenden und Zentren für die "Kreativen" der Stadt. In Wroclaw war hingegen die Rekonstruktion der Innenstadt, die im zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört wurde, sehr beeindruckend. Interessant gestaltete sich in beiden Städten der sehr unterschiedliche Umgang mit der Bausubstanz aus sozialistischer Zeit. So wurden in Leipzig große Gebäudebestände abgerissen und die Viertel baulich aufgelockert und saniert. Der Stadtteil Grünau erfreut sich derzeit einer hohen Attraktivität unter älteren Bewohnern, leidet aber stadtweit weiterhin unter einem negativen Image. In Breslau kann man hingegen sehr kreative Umgangsweisen mit dem Bauelement "Platte" finden, so dass von vorneherein interessante Siedlungen gestaltet wurden, die sich bis heute hoher Beliebtheit erfreuen.