AccessPlus: Zugang zu sozialen Rechten in Deutschland und Frankreich: Ungleichheiten und Diskriminierungen, Geschlecht und Migration im jeux d’échelles des europäischen Raums
Das Projekt untersucht Europäisierungsprozesse, die die Bedingungen des Zugangs zu sozialen Rechten und Leistungen in Deutschland und Frankreich beeinflussen und dadurch die Kombination politischer Handlungsrepertoires in Bezug auf die Kompensation sozialer Ungleichheiten und den Kampf gegen Diskriminierungen verändern. Unser analytisches Raster bildet das Konzept des social citizenship, worunter wir (i) eine Narration über soziale Kohäsion, (ii) die Beziehung zwischen individueller Teilhabe, sozialer Sicherheit und Statusnormen und (iii) eine territorial konstituierte politische Ordnung verstehen.
- Stichworte
- Soziale Rechte, soziale Ungleichheit, Gender, Migration
- Laufzeit
- 01.08.2021 - 31.07.2024
- Institutionen der EUF
- Seminar für Soziologie, Interdisziplinäres Europaforschungszentrum (ICES)
Kurzübersicht
Beschreibung
Frankreich und Deutschland sind als Vergleichskontexte gewählt worden, deren kontrastreichen Traditionen sozialer citizenship unterschiedliche Verflechtungen mit der Europäisierung eingehen. Auf einem abstrakten Gleichheitsbegriff und einer universell verstandenen sozialen Integration beruhend, erlaubt social citizenship in Frankreich, nach sozialem Status zu differenzieren und das öffentliche Handelns [action publique] an konkrete Zielsetzungen zu binden. In Deutschland hingegen beruht social citizenship auf Zugehörigkeit zu einer soziokulturellen Gemeinschaft und ermöglicht ihre Delegation an intermediäre Instanzen, dezentrale Organisation und insofern mehr Disparitäten. Die sozialen Ungleichheiten und Diskriminierungen im Zugang zu sozialen Rechten untersuchen wir im Hinblick auf Frauen und Migranten. Beide Bevölkerungsgruppen sind historisch auf dem Arbeitsmarkt und im Kontext sozialer Sicherung marginalisiert worden.
Unser Projekt umfasst drei aufeinander aufbauende Ziele:
- Erstens erarbeiten wir auf der Basis von Primärquellen für Deutschland und Frankreich eine historische Soziologie (i) der Problematisierungsformen des Zugangs zu sozialen Rechten, (ii) der juristischen Kodifizierungen und (iii) der Politikinstrumente der Kompensation sozialer Ungleichheiten und des Antidiskriminierungskampfs im Bereich Geschlechtergleichstellung, Migration und Ethnizität.
- Zweitens nehmen wir auf der Basis administrativer und juristischer Dokumente eine Bestandsaufnahme der europäischen Bestimmungen und Regulierungen des Zugangs zu sozialen Rechten und Leistungen vor.
- Drittens gehen wir den Wirkungen der Europäisierung auf den Zugang zu sozialen Rechten und Leistungen in beiden Ländern nach –insbesondere im Hinblick auf die ausgewählten Bevölkerungsgruppen. Hierbei konzentrieren wir uns auf den Zeitraum nach der Verabschiedung der europäischen Antidiskriminierungsrichtlinie im Jahr 2000.
Das Projekt hat zum Ziel, die Veränderungen, Anpassungen und Schwierigkeiten in der juristischen Kodifizierung und in der Entwicklung von Politikinstrumenten herauszuarbeiten, auf deren Basis in Deutschland und Frankreich Ungleichheiten kompensiert und Diskriminierungen bekämpft werden.
Verantwortlich
Prof. Dr.Monika Eigmüller
- Telefon
- +49 461 805 2243
-
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@uni-flensburg.de - Gebäude
- Gebäude Tallinn 1
- Raum
- TAL 314
- Straße
- Auf dem Campus 1b
- PLZ / Stadt
- 24943 Flensburg
Projektmitarbeitende
Partnerinnen und Partner
- Oliver Giraud (LISE/CNRS, Paris)
- Nikola Tietze (CNAM, Paris)
Finanzierung
Gefördert durch DFG / ANR