Der Arbeitskreis Städtische Infrastruktur lädt zu ihrer Sitzung mit einem virtuellen Fachvortrag zum Thema "Wie wird weniger genug? Suffizienz als Strategie ressourcenschonender Stadtplanung" und anschließender Möglichkeit zur Diskussion ein. Die Wohnfläche pro Person in Deutschland hat sich seit der Nachkriegszeit von 15 auf knapp 47 Quadratmeter mehr als verdreifacht und trägt damit zu einem gesteigerten Ressourcenverbrauch bei. Städte und Gemeinden sind es in der vorherrschenden Logik der Expansion gewohnt, aus Problemen "herauszuwachsen". Allein: Für das Herauswachsen aus Flächenknappheit fehlt in Kommunen mit wachsenden Einwohner*innenzahlen der Platz. Weder für weitere Einfamilienhausgebiete, mit denen Städte für neue solvente Einwohner*innen attraktiv werden könnten, noch für die stetig steigende Zahl neu zugelassener Fahrzeuge, gibt es vielerorts ausreichend frei verfügbare Flächen.

Zur Diskussion steht, wie zukunftsfähige Stadtquartiere gestaltet sein müssen, damit Menschen dort gut leben können und möglichst wenig Ressourcen verbrauchen. Frau Dr. Michaela Christ, Soziologin am Norbert Elias Center for Transformationsdesign & Research (NEC) der Europa- Universität Flensburg, stellt die Ergebnisse ihres Forschungsprojekts "Entwicklungschancen und -hemmnisse einer suffizienzorientierten Stadtentwicklung" vor. Das Projekt konzentriert sich auf die noch relativ unbekannte Nachhaltigkeitsstrategie der Suffizienz. Suffizienz bedeutet, die städtische Infrastrukturen so umzubauen, dass ressourcenarmes Leben einfach wird. Suffizienz fördert öffentlichen Wohlstand und schränkt privaten Luxus ein. Konkret heißt das, funktionsgemischte Quartiere, die Stadt der kurzen Wege, gemeinschaftliches Wohnen oder die Innen- vor Außenentwicklung voranzutreiben.

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