Ohmsche Drehwaage - Ohms zweites Gesetz zur Kontaktelektrizität
Die Ohmsche Drehwaage wurde 1826 von Georg Simon Ohm verwendet, um die Gesetzmäßigkeit zu bestimmen, die wir heute als Ohmsches Gesetz kennen. Als Spannungsquelle dient ein Thermoelement aus Kupfer und Bismut, der Bismutbügel ist mit zwei Kupferblechen verbunden. Das eine Kupferblech geht durch die Torsionswaage, über ihm hängt ein Magnet, der an einem Ende ein Stück Draht als Zeiger hat. Das andere Blech wird an der Waage vorbei geführt, so dass beide Bleche dicht nebeneinander enden. Die enden tauchen in mit Quecksilber gefüllte Gefäße ein, der Stromkreis wird geschlossen, in dem in jedes Gefäß ein Ende des für die Messung verwendeten Drahtes eintaucht.
Die Kontaktstellen des Thermoelementes befinden sich in zwei Metallgefäßen, in einem ist eine Eis-Wasser-Mischung, in dem anderen wird Wasser mit einem Brenner zum Sieden gebracht. Damit ist eine feste Temperaturdifferenz und damit eine feste Spannung gewährleistet. In der Torsionswaage hängt der Magnet an einem Lahn, der Zeiger am Ende des Magneten befindet sich über einer Skala, die genaue Position des Zeigers kann mittels einer außerhalb der Waage befindlichen Lupe abgelesen werden. Bei einer durch einen Strom verursachten Auslenkung der Nadel wird diese mit dem Torsionsmikrometer wieder in die Ausgangslage zurückgedreht, die hierzu erforderliche Kraft entspricht der Torsion des Fadens, die am Mikrometer abgelesen werden kann.
Ohm, G. S. (1826). "Bestimmung des Gesetzes, nach welchem Metalle die Contaktelektricität leiten, nebst einem Entwurfe zu einer Theorie des Voltaischen Apparates und des Schweiggerschen Multiplicators." Journal für Chemie und Physik 46: 137-166.
Engels, W., & Rieß, F. (2022). Die Drähte des Georg Simon Ohm (1789–1854). In P. Heering (Ed.), Kanonische Experimente der Physik: Fachliche Grundlagen und historischer Kontext (pp. 89-107). Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.