Stellungnahme: Inklusion ist eine demokratische Aufgabe

Als Reaktion auf das Sommerinterview des AFD-Politikers Björn Höcke, in welchem er Inklusion als "Ideologieprojekt" bezeichnet, von welchem das Bildungssystem "befreit" werden müsse, haben 126 engagierte Personen aus Wissenschaft und Praxis im Kontext Inklusion eine Stellungnahme online sowie in mehreren Printmedien veröffentlicht. Inklusion ist ein Menschenrecht und in der Sonderpädagogik von besonderer Bedeutung, weshalb wir eine Auseinandersetzung mit der Stellungnahme empfehlen.

Die Stellungnahme ist hier zu finden: https://www.difgb.de/stellungnahme

Euer TeamPSK@EUF

Willkommen in der Abteilung Pädagogik bei Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation

Sprache und Kommunikation sind Schlüssel zu Bildung, Teilhabe und Persönlichkeitsentwicklung unabhängig von Alter, Entwicklungsbedingungen und Institution. Wir forschen und lehren, um den Erwerb und die Erweiterung individueller sprachlicher Handlungsfähigkeit zu unterstützen. Im Zentrum unserer Tätigkeit steht der Abbau von Bildungsbarrieren, denen Menschen mit Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation ausgesetzt sind. Handlungsfelder sprachpädagogischer Profession und Professionalisierung sind Bildung und Erziehung, Unterricht, Prävention, Diagnostik, Beratung, Kooperation und Supervision.

Unser interdisziplinäres TeamPSK@EUF an der Europa-Universität Flensburg besteht unter anderem aus Erziehungswissenschaftler*innen, (Psycho-)Linguist*innen, Mehrsprachigkeitsforscher*innen, Inklusionsforscher*innen, Medienpädagog*innen, Kindheitsforscher*innen und Frühpädagog*innen. Entsprechend vielfältig sind unsere individuellen Forschungsschwerpunkte und Interessengebiete. Wir stehen für internationale, transdisziplinäre Forschung, die sich dem Abbau von Bildungsbarrieren im Kontext sprachlicher Heterogenität und diverse learning needs mit qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden nähert. Wir tragen mit unseren Projekten aktiv zur Konzeption und Entwicklung sprach-, sprech- und kommunikationsdiagnostischer Verfahren für ein- und mehrsprachige, monomodale und multimodale Personen bei. In unserer Arbeit entwickeln und formulieren wir Kriterien für eine sprach(en)pädagogisch begründete Evidenzbasierung von Förder- und Unterrichtskonzepten in einer multilingualen Gesellschaft. Unser Beitrag zur sprachenpädagogischen Theoriebildung mündet unter anderem in der didaktischen Grundlegung einer inklusiv-digitalen Sprachenpädagogik in der Transformationsgesellschaft.

Unser Lehrangebot spiegelt unsere kooperative Haltung wider: Als Team konzipieren, planen und diskutieren wir Seminare und Übungen gemeinsam und mit Kolleg*innen aus anderen Fächern und Fakultäten, um in der Pädagogik bei Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation (PSK) ein in sich stimmiges, aufeinander aufbauendes und vernetztes Curriculum anzubieten. Die Veranstaltungen sind auf die spätere sprachpädagogische Tätigkeit über die Lebensspanne ausgerichtet. Unser Bildungsauftrag ist nicht nur auf Unterricht in der Schule beschränkt, sondern erkennt die veränderten beruflichen Realitäten von Lehrkräften für die Inklusion als Herausforderung und Chance an. Studierende der PSK können ihre Kompetenzen im Hinblick auf ihr späteres professionelles Handeln in verschiedenen kooperativen Lernformen und mit Hilfe digitaler Medien erproben und vertiefen. Eine besondere Stärke unserer Ausbildung liegt in der frühzeitigen und intensiven Praxisorientierung: So bieten wir nicht nur die obligatorischen wissenschaftlich begleiteten Praktika an. Wir unterstützen Studierende der PSK darüber hinaus in ihrer professionellen Entwicklung, indem wir als PSK gemeinsam mit den Studierenden eine zweisemestrige individuelle Bildungsbegleitung für Menschen mit Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation mit Supervision gestalten. So können Studierende frühzeitig ihre kritisch-reflexiven Handlungsspektren auch in der Praxis erproben und ausbauen.