Forschung zu sexueller Gewalt im Kontext Schule
Kinder und Jugendliche verbringen einen Großteil ihrer Zeit in der Schule, wo neben Bildungs- auch Erziehungsprozesse stattfinden und soziale Beziehungen sowohl zu Mitschülern als auch zum pädagogischen Personal geknüpft werden. Mit dem Entstehen von Vertrauensbeziehungen zu Lehrkräften stellen diese auch potentielle Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler dar, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. Zudem können bei Lehrpersonen im Umgang mit ihren Schülern auch Verdachtsmomente auf sexuellen Missbrauch auftreten, die Anlass für Gespräche und die Einleitung von Hilfen im pädagogischen Alltag sein können.
Um Schulen darin zu unterstützen, noch bessere Schutzorte zu werden, braucht es qualifizierte Fachkräfte, die Gespräche im Verdachtsfall mit Kindern und deren Bezugspersonen fachgerecht führen und den zügigen Zugang zu Hilfen organisieren. Dazu sollte die Schule über ein Schutzkonzept verfügen und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachkräften aus dem Kinderschutz und der Strafverfolgung an Schule erfolgreich etabliert sein.
Das Ziel der Forschungsvorhaben in diesem Forschungsschwerpunkt ist die Professionalisierung von Lehrkräfte und anderen schulischen Fachkräften u. a. über die Entwicklung und Evaluation von Curricula für zusätzliche Qualifikationen begleitend zum Lehramtsstudium.