Fallbasiertes Lernen
Wenn pädagogische Wissenschaft und Praxis kooperieren, profitieren beide Seiten; Wissenschaft kann sich dadurch zunehmend an den Erfordernissen der Praxis orientieren und die pädagogische Praxis die Erkenntnisse der Wissenschaft besser nutzen. In unserer Reihe "Fallbuch Pädagogik" wird anhand praktischer Fallbeispiele wissenschaftlich fundiert pädagogisches Handeln dargestellt wird. Mit unmittelbarem Bezug zu immer wieder auftretenden pädagogischen Situationen, werden Methoden zur effektiven Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern und Bezugspersonen vermittelt. Sie umfassen die pädagogische Förderplanung, die hierauf basierende Förderung und fachliche Relexion.
Schulangst - Pädagogische Förderung im Alltag (Gunnar Brodersen & Armin Castello)
Schulbezogene Ängste bei Kindern und Jugendlichen treten zunehmend häufiger auf. Sie können die sozial-emotionale Entwicklung und die schulischen Leistungen stark beeinträchtigen.
In diesem Band werden zu sozialen Ängsten, Prüfungsängsten und Trennungsängsten kurze Einführungen gegeben, in der grundlegendes Wissen zur Entstehung, Häufigkeit und Symptomen von schulbezogenen Ängsten zusammengefasst wird. Es wird Basiswissen zu wirksamen pädagogischen Handlungsweisen vermittelt, u.a. zu pädagogischer Diagnostik, Elternarbeit, Weitergabe von Wissen über Ängste an Kinder und Eltern und Möglichkeiten einer schulischen Förderung bei Schulangst. Zentrales Element dieses Bandes sind authentische Fallbeispiele, in denen diese Methoden zur Anwendung kommen und diskutiert werden. Auf diese Weise wird praxisnahes, fachlich fundiertes Wissen zu pädagogischen Handlungsmöglichkeiten bei Schulangst kompakt vermittelt.
Sexueller Kindesmissbrauch - Pädagogisches Handeln im Verdachtsfall (Simone Pülschen)
Schulen nehmen im Kinderschutz eine besondere Stellung ein, da Lehrkräfte täglich Kontakt zu Kindern haben. Mit entsprechender Qualifikation können Lehrkräfte dieses Potenzial nutzen, um zu verlässlichen Ansprechpartner*innen von Schüler*innen zu werden und in einem Verdachtsfall auf sexuellen Kindesmissbrauch professionell zu handeln. Dazu ist es unabdingbar, dass Lehrkräfte sexuellen Missbrauch und sexuelle Grenzverletzungen erkennen und über Fachwissen u.a. zur Entwicklung von Schutzkonzepten, zur Gesprächsführung mit Kindern sowie über Hilfemöglichkeiten für Betroffene verfügen. Der vorliegende Band vermittelt Lehrkräften und anderen schulischen Fachkräften Wissen anhand von authentischen Fallbeispielen.
Cybermobbing: Digitale Gewalt pädagogisch überwinden (Catarina Katzer)
Befasst sich mit Hintergründen, Risikofaktoren und Auswirkungen (Opfer-Tätersituation) des digitalen Gewaltphänomens. Cybermobbing wird dann als Herausforderung für den schulischen Alltag praxisorientiert betrachtet. Wie sollte ein umfassendes Präventionsmanagementkonzept aussehen, welche Strukturen, Inhalte und Methoden sollten vor medienpädagogischem Hintergrund im Schulcurriculum implementiert werden? Das Buch zeigt anhand von Fallvignetten konkretes Handeln auf. Ziel ist dabei, die Fähigkeit zu entwickeln, Handlungsstrategien für eine generalisierte Anwendbarkeit zu entwickeln, ohne den Blick für die Individualität des Einzelfalles zu verlieren.
Schulabsentismus pädagogisch verstehen (Heinrich Ricking)
Kern des Buches bildet die pädagogische Auseinandersetzung mit Schülerinnen und Schülern, die grundlegende Probleme mit einem regelmäßigen Schulbesuch aufweisen. Dabei geht es im fachlichen Umgang mit illegitimen Schulversäumnissen zunächst um präventive Ansätze: Schulen müssen Bedingungen schaffen, damit sich Kinder und Jugendliche in der Schule sicher und wohl fühlen, entspannt lernen können und gerne zur Schule gehen. Schulabsentismus kann im Einzelfall unterschiedliche Ursachen und Motive aufweisen. Vor Interventionen ist daher eine gründliche individuelle Fallklärung geboten, die Motive und Problemlagen abklärt, um Zugänge und Maßnahmen darauf abzustimmen. Der Band zeigt, dass planvolles und theoriegeleitetes Handeln, um Anwesenheit und Teilhabe zu fördern, auf die Analyse des Einzelfalls angewiesen ist.
Depressivität im Schulalter: Fachlich fundiert pädagogisch handeln (Armin Castello, Friederike Grabowski und Gunnar Brodersen)
Veränderungen und Belastungen im Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen wirken sich zunehmend auf deren psychische Gesundheit aus. Immer mehr Schülerinnen und Schüler zeigen soziales Rückzugsverhalten, erleben Phasen der Traurigkeit, Motivationslosigkeit, Gereiztheit und des Interessensverlustes. Lehrkräfte und andere pädagogische Berufsgruppen sind konfrontiert mit besonderen Anforderungen, die nur selten Bestandteil ihrer Ausbildung waren.
Das Fallbuch "Depressivität im Schulalter" vermittelt fachliches Grundlagenwissen auf eine anschauliche Weise und gibt einen Überblick zu Möglichkeiten pädagogischen Handelns gegenüber Kindern und Jugendlichen mit dem Verdacht auf eine depressive Entwicklung. Anhand von fünf Fallbeispielen wird fundiertes pädagogisches Handeln bei unterschiedlichen Ausgangslagen anschaulich und praxisnah dargestellt.