Mental Health Literacy

Wenn Kindern und Jugendlichen Wissen über mentale Gesundheit haben, so hat dies positive Effekte: Es gilt als wirksame Präventionsstrategie, erleichtert das Erkennen psychischer Auffälligkeiten, fördert angemessenes Hilfesuchverhalten, unterstützt die Bewältigung und die Wirksamkeit therapeutischer Interventionen und führt zu einer besseren langfristigen Prognose.

Die Art und Weise der Vermittlung von Wissen über mentale Gesundheit im schulischen Umfeld sowie die inhaltliche Ausgestaltung orientiert sich an den Voraussetzungen der Zielgruppe. Wesentlich ist hierbei, das erwartbare Vorwissen, die sprachlichen und kognitiven Voraussetzungen und ihre Funktion bzw. Rolle zu berücksichtigen. Diese Überlegungen sollten bei einer didaktischen Vorbereitung und in die Auswahl der Inhalte einfließen (Castello, 2023).

Die Vorstellungen von Grundschulkindern im Alter von zehn und elf Jahren bezüglich mentaler Gesundheit zu betrachten, war Inhalt einer qualitativen Befragung (Castello & Holm, 2022). Die Auswertung mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse verweist auf ein grundlegendes Verständnis von mentaler Gesundheit bei Grundschulkindern, in dessen Zentrum das soziale und emotionale Wohlbefinden steht. Ein Großteil der untersuchten Schülerinnen und Schüler wünschen sich schulisch eine stärkere Unterstützung der mentalen Gesundheit.

Aufgrund der hohen Prävalenzen ist die Stärkung von Depression Literacy eine besonders wichtige schulische Herausforderung. Im Rahmen einer Befragung von Jugendlichen wurde deren Annahmen und Wissen über Depressionen erfragt. Es zeigte sich dort, dass sich ein Großteil auf fachlich unsicheren digitalen Plattformen informiert. Schule und Unterricht als Informationsquelle wurden vergleichsweise selten genannt (Castello, 2020).

Literatur

Castello, A. (2023). Pädagogisches Handeln und schulische Förderung bei internalisierenden Auffälligkeiten. In Börnert-Ringleb, M., Casale, G., Balt, M. & Herzog, M. (Hrsg.), Lern- und Verhaltensschwierigkeiten in der Schule. Erscheinungsformen, Entwicklungsmodelle und Implikationen für die Praxis. Stuttgart: Kohlhammer. 185-196

Castello, A. & Holm, F. (2022). Wie denken Kinder über psychische Gesundheit? Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis, 67. Jahrgang, 4. Quartal, 159-164.

Castello, A. (2020). Depression Literacy von Jugendlichen. Zeitschrift für Heilpädagogik, 71, 366-371.