Mit Stipendium ins Ausland

gut an. Der Auswahlkommission geht es vor allem um fachliches Knowhow. Aber es wird auch erwartet, dass potenzielle Stipendiatinnen und Stipendiaten über ihr Fachgebiet hinausschauen und Engage­ ment zeigen. „Sie werden zu Botschaftern an Hochschulen in aller Welt, deshalb ist die soziale Komponente wichtig“, betont Professor Holger Kersten, Amerikanist an der Universität HalleWittenberg. „Wir möchten uns überzeugen lassen, dass die Stipendiaten wissen, was sie wollen, und mit Leidenschaft dabei sind.“ EINE BEWERBUNG LOHNT SICH IMMER Kommissionsmitglied Hannah Klümper war selbst schon als Bewerberin um ein Masterstipendium dabei. „Das Gespräch drehte sich vor allem ummeine Mas­ terarbeit, da war die Aufregung schnell verflogen“, erzählt die 28jährige Ame­ rikanistin. Beeindruckt war sie von der fachlichen Tiefe der Fragen, das zeuge von einer guten Vorbereitung der Kom­ mission. „Selbst wenn aus dem Stipendi­ um nichts geworden wäre, hätte es sich gelohnt“, stellt die DAADAlumna fest. „Die Fragen der Jury waren für mich hilf­ reich bei der Weiterentwicklung meines Themas.“ Das sehen die jungen Frauen und Männer der aktuellen Auswahlrun­ de ebenso. „Interessante Erfahrung!“, sagt ein Biologiestudent, der sich für einen Studienaufenthalt in San Francis­ co beworben hat. Die Zeit sei aber knapp geworden. „Beim nächsten Mal würde ich vorher Interviews üben, um präziser antworten zu können.“ Eine Psychologiestudentin, die gerade ins Foyer zurückkehrt, hat in den Fluren mit vielen anderen Bewerbern gespro­ chen. „Die meisten waren überrascht, wie viele politische Fragen kamen.“ Sie würde deshalb jedem raten, sich mit dem Zielland auseinanderzusetzen und die tagespolitischen Entwicklungen zu verfolgen. „Außerdem sollte man genau überlegen, was einen wirklich interes­ siert und wie sich das an der Wunschuni umsetzen lässt.“ Auch in einem anderen Punkt ist sie sich mit vielen Kandidatin­ nen und Kandidaten einig: Es tut auf je­ den Fall gut, sich während der Wartezeit mit anderen auszutauschen und sich vor dem eigenen Gespräch schon ein biss­ chen warmzureden!

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