Unsere Erwartungen
Die Abschlussarbeit ist der Höhepunkt des Studiums. Die Studierenden der Professur für Strategisches und Internationales Management (SIM) suchen sich jeweils einen der vorgegebenen Themenbereiche aus, entwickeln, auf der Basis der Teilnahme an den SIM-Lehrveranstaltungen im Studium, eine eigene, spezifische Fragestellung und werden im Laufe einer eingehenden Auseinandersetzung zu Spezialisten und Spezialistinnen in diesem Bereich. Am Ende steht eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit.
Die Wahl eines geeigneten und relevanten Themas ist die erste Hürde: Es gibt einerseits eine große Zahl interessanter Themen im Bereich des Internationalen und Strategischen Managements. Andererseits ist es schwer, ein Abschlussarbeitsthema auszuwählen und so in Teilfragen herunter zu brechen, dass es innerhalb von drei Monaten (Bachelorarbeit) bzw. fünf Monaten (Masterarbeit) [1] bearbeitbar ist. Im ersten Schritt stehen folgende zwei Fragen im Vordergrund:
Wie finde ich ein gutes Thema?
Themenüberschriften, die einen groben Themenbereich eingrenzen, geben wir Ihnen vor. Diese Überschriften müssen Sie jedoch auf Ihre Arbeit herunter brechen. Die möglichen Themenfelder finden Sie hier. Anregungen und Hilfestellung bei der Themenwahl und -ausgestaltung leistet das Team der Professur im Rahmen des verpflichtenden SIM-Kolloquiums zum wissenschaftlichen Arbeiten. Die eigenständige Themenausgestaltung ist aber gleichermaßen ein zentraler Lernschritt. Zudem fördert die eigenständige Ausgestaltung des Themas die Identifikation der Studierenden mit ihrer Abschlussarbeit, sodass es auch in schwierigen Phasen leichter fällt, das Interesse zu bewahren und weiterzuarbeiten.
Was kennzeichnet ein gutes Thema?
Grundsätzlich empfiehlt es sich, einen kleinen Beitrag zur Bearbeitung eines neuen Feldes zu leisten oder schon bearbeitete Problemfelder unter einer neuen Perspektive zu betrachten. Gut ist ein Thema, wenn es eine dieser beiden Voraussetzungen erfüllt. Erfahrungsgemäß nehmen sich Studierende für ihre Abschlussarbeit zunächst zu viel vor. Es ist wichtig, dass das Abschlussarbeitsthema so eingegrenzt ist, dass es nach der Anmeldung innerhalb von drei Monaten (Bachelorarbeit) bzw. fünf Monaten (Masterarbeit) zu bearbeiten ist.
Es ist im Herbst- und im Frühjahrssemester möglich, eine Abschlussarbeit an der SIM-Professur zu schreiben. Hierzu ist eine Online-Bewerbung nötig. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie im Rahmen des Exposés eine erste Skizze erstellen, die zum Fundament der Arbeit weiterentwickelt wird. Die Weiterentwicklung passiert gemeinsam mit Ihnen in Einzelgesprächen im Anschluss an die Bewerbung. Um das Exposé zu erstellen, müssen Sie sich in das Themenfeld einlesen bzw. auf Literatur zurückgreifen, die Sie im Rahmen der von Ihnen besuchten SIM-Veranstaltungen bereits kennenlernen konnten. Zusätzlich erwarten wir, dass Sie eine Literaturrecherche in der Bibliothek durchführen. Eine Exposé-Einreichung ohne Nennung genutzter relevanter Quellen ist nicht akzeptabel.
Bitte beachten Sie, dass die Einhaltung der Bewerbungstermine notwendige Voraussetzung für die Berücksichtigung Ihrer Bewerbung ist! Beachten Sie hierzu die Zeitpläne der Veranstaltung SIM-Kolloquium zum wissenschaftlichen Arbeiten. Alle relevanten Informationen zur Bewerbung sowie zur Erstellung des ersten Exposés finden Sie hier.
Mit der Abschlussarbeit zeigen die Studierenden, dass sie eine abgegrenzte Fragestellung im Bereich des Internationalen und/oder Strategischen Managements innerhalb einer beschränkten Zeit kritisch bearbeiten können. Sich über einen längeren Zeitraum mit einer Fragestellung auseinanderzusetzen ist anstrengend und bereichernd zugleich. Damit am Ende nicht die Enttäuschung über eine schlechte Note steht, ist es entscheidend, ein gutes Fundament zu legen und auf diesem aufbauend, zu interessanten und relevanten Erkenntnissen zu gelangen. Zentrale Elemente einer gelungenen Abschlussarbeit sind die gestellten Fragen sowie die kritische Befassung mit diesen sowie dieNutzung eines geeigneten theoretischen sowie methodischen Fundaments.
Die Fragestellung
Die in der Einleitung formulierte Fragestellung ist die Grundlage der gesamten Arbeit, hier wird das Fundament für alles Folgende gelegt. Alle nachfolgenden Kapitel dienen der Beantwortung der formulierten Fragen und am Ende müssen Sie sich an der Beantwortung der hier aufgeworfenen Fragen messen lassen! Eine geeignete Forschungsfrage zu formulieren ist nicht einfach, aber zentral für das Gelingen der Arbeit. Deshalb möchten wir, dass Sie sich dafür Zeit nehmen und bieten Ihnen unsere Unterstützung an. Die Formulierung der Forschungsfragen sollte an den als relevant identifizierten in der Arbeit zu adressierenden Problembereich anknüpfen, der aus der Literatur abgeleitet wird. Da die meisten Problemfelder schon bearbeitet sind, ist es wichtig, den Stand der Forschung zu skizzieren und deutlich zu machen, wo die eigene Arbeit ansetzt, d.h. auf welchen Teilbereich die eigene Arbeit abzielt und weshalb es hier noch Forschungsbedarf gibt. An dieser Stelle sollte das zu adressierende Problem in Fragen umformuliert werden und damit das Fundament für die weiteren Teile fertiggestellt sein.
Die kritische Bearbeitung des Themas
Sind die Fragen formuliert, liegt der Fokus auf deren Beantwortung, um zu relevanten und fundierten Erkenntnissen zu gelangen. Wichtig ist dabei die Wahl einer zweckmäßigen Strukturierung und methodischen Vorgehensweise für die Arbeit. Zentral ist zudem die Befassung mit der als relevant identifizierten Literatur. Diese soll nicht lehrbuchhaft breit zusammengefasst werden, sondern spezifisch für die zu beantwortenden Fragen der Arbeit aufbereitet werden. Dabei sollen die relevanten und aktuellen wissenschaftlichen Beiträge im betreffenden Feld berücksichtigt werden und die Grundlage für die zu erzielenden Erkenntnisse liefern. Eine Nutzung der einschlägigen Bibliotheksdatenbanken zur systematischen Literatursuche ist hier unerlässlich.
Das theoretische Fundament
Ziele einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit in unserem Fach liegen darin, Phänomene zu beschreiben (deskriptives Ziel der Betriebswirtschaftslehre), zu erklären (theoretisches Ziel der Betriebswirtschaftslehre) und zu gestalten (pragmatisches Ziel der Betriebswirtschaftslehre). Eine gute Arbeit beschreibt demnach nicht nur Sachverhalte, sondern versucht auch, ihre Ursachen zu ergründen. Dazu braucht eine Arbeit ein passendes theoretisches Fundament. Daraus abgeleitete Variablen und ihre Zusammenhänge dienen der Fundierung der Argumentation und ermöglichen es, fundierte Implikationen für die Unternehmenspraxis abzuleiten. Abschlussarbeiten können auch theoretische Perspektiven im Fokus ihrer Analyse haben. Dann dienen Theorien nicht zur Beschreibung und Erklärung empirischer Phänomene, sondern stehen selbst im Zentrum und werden mit der Realität kontrastiert. In Bachelorarbeiten nehmen deskriptive und pragmatische Teile i.d.R. mehr Raum ein. In Masterarbeiten ist die theoretisch fundierte Auseinandersetzung mit dem gewählten Problemausschnitt i.d.R. das Herzstück der Arbeit.
Die Abschlussarbeit ist eine eigenständige Arbeit. Bei der Erstellung der Arbeit gehen die im Verlauf des Studiums gelernten Inhalte und Methoden ein. Die Studierenden weisen also bereits erworbene Kenntnisse nach und erweitern diese. Wir begleiten Ihr Abschlussarbeitsprojekt kritisch und versuchen, durch das Fördern von Stärken und das Aufdecken von Schwächen zum Gelingen der Arbeit beizutragen. Diese Begleitung findet u.a. in strukturierter Weise im Rahmen des verpflichtenden SIM-Kolloquiums zum wissenschaftlichen Arbeiten statt. Zudem zeigt uns die Erfahrung, dass Sie die komplexe Aufgabe, eine Abschlussarbeit zu erstellen, besser meistern können, wenn Sie möglichst schnell, eine erste Struktur der Arbeit entwickeln. Diese wird im Laufe der Bearbeitung ständig verbessert und ergänzt, dient aber von Anfang an als grober Fahrplan, der dazu beiträgt, dass Sie sich nicht in der Fülle an Literatur und möglichen Themeneingrenzungen "verzetteln". Hilfreich hierbei sind häufig zentrale Artikel oder Bücher (Handbücher und Lehrbücher als Einstieg). Ein weiteres bewährtes Instrument ist ein Zeitplan mit sinnvollen Meilensteinen.
Bei der Beurteilung ihrer Arbeit geht es zum einen um den Gesamteindruck der Arbeit als Ganzes. Anknüpfend ist es für uns entscheidend, wie differenziert die aufgeworfenen Fragen und gegeben Antworten ausfallen und wie tiefgehend die (kritische) Auseinandersetzung stattfindet. Wir bewerten zudem die Zweckmäßigkeit der Gliederung/ die Struktur der Arbeit sowie die angewandten theoretischen und methodischen Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Betriebswirtschaftslehre ist eine angewandte Wissenschaft, sodass für uns auch relevant ist, ob ihre Ausführungen einen Bezug zur Lebenswirklichkeit aufweisen und sich (Ansatzpunkte für) Handlungsempfehlungen für die Praxis in den Ausführungen widerspiegeln. Schließlich wird die formale Ausgestaltung der Arbeit in die Bewertung einbezogen.
Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten finden Sie zum Beispiel in folgenden Publikationen:
- Theissen, M. R. (2013): Wissenschaftliches Arbeiten: Technik-Methodik-Form, 16., vollständig überarbeitete Auflage, München: Vahlen.
- Bänsch, A./ Alewell, D. (2013): Wissenschaftliches Arbeiten: Seminar-und Diplomarbeiten, 11., aktualisierte und erweiterte Auflage, München u.a.: Oldenbourg.
- Winter, W. (2010): Wissenschaftliche Arbeiten schreiben: Hausarbeiten, Diplom-und Magisterarbeiten, MBA-Abschlussarbeiten, Dissertationen; 3., aktualisierte Auflage, Frankfurt/Wien: Redline Wirtschaft bei Ueberreuter.
- Lehmann, G. (2015): Wissenschaftliche Arbeiten: Ziel wirksam verfassen und präsentieren, 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Renningen: Expert Verlag.
Bitte beachten Sie die jeweils für Sie gültige Prüfungsordnung und die darin gemachten Vorgaben zur Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit. Sollten Angaben auf dieser Website von diesen abweichen, so richten Sie sich nach der für Sie gültigen Prüfungsordnung.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Susanne Royer; Maike Simon