Caroline Ruffing
Aktueller Beruf: Development Advisor for Decentralisation of the Ugandan Energy Sector in the Promotion of Renewable Energy and Energy Efficiency Programme (GIZ PREEEP)
Bachelor: Historisch orientierte Kulturwissenschaften
Mit Caroline Ruffing haben wir im Juni 2023 gesprochen.
Was machst du heute beruflich?
Seit 2021 arbeite ich für die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Programm zur Förderung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz in Uganda.
Hier unterstütze ich 22 Lokalregierungen im Norden Ugandas bei der Planung und Budgetierung für erneuerbare Energien und das Ministerium für Energie und Mineralienförderung in der Koordination dieser Distrikte, u. a. als Schriftführerin der Dezentralisierungs-Taskforce des Ministeriums. Das Hauptanliegen meiner Stelle ist die Verbesserung des Zugangs zu sauberer Energie für die lokale Bevölkerung durch die Schaffung einer Stelle für Energiefragen in der Distriktstruktur.
Zu meinen Aufgaben zählen die Planung und Durchführung von Veranstaltungen wie z.B. Austauschformate mit der Zivilgesellschaft oder Trainings zu erneuerbaren Energien, Ortsbegehungen und auch eine Menge Schreibtischarbeit. Mein Job bringt mich in viele unterschiedliche Regionen Ugandas und ermöglicht den Austausch über Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien mit vielen sehr unterschiedlichen Menschen.
Die Transdisziplinarität des Studiengangs hat mich sehr gut darauf vorbereitet mit unterschiedlichen Gruppen (Staat, Privatsektor, Zivilgesellschaft) zusammenzuarbeiten, deren Anliegen zu verstehen und entweder miteinander zu verknüpfen oder Widersprüchlichkeiten auszuhalten (meistens jedenfalls). Ich bringe mich zudem in den internen Strukturen meiner Beschäftigungsgruppe ein und bin zur Zeit Sprecherin des Ausschusses dieser Gruppe in Uganda.
Warum hast du dich dazu entschieden, Transformationsstudien zu studieren?
Ich war und bin vielseitig interessiert, irgendwo zwischen Kunst, Kultur, Globalem Süden und Nachhaltigkeit – mit dem 2017 noch neuen Studiengang musste ich keinerlei Kompromisse eingehen und hatte das Privileg, den Beginn einer großen Transformation mitzuerleben. Dazu noch eine großartige Stadt wie Flensburg am Meer – ich musste keine Sekunde zögern als die Zusage kam. Die Prüfungsformate sind abseits des klassischen "Bulimielernens" und ich bin überzeugt, dadurch gut gefordert und gefördert worden zu sein.
Was möchtest du den Studierenden mit auf den Weg geben?
Man muss nicht zu allem eine Meinung haben und an jedem Thema gleich stark interessiert sein. Eigene Prioritäten erkennen zu können ist eine Stärke.
Bereitet euer Umfeld von Beginn an darauf vor, dass ihr euch als fertig-studierte Transformer höchstens in ein Lastenfahrrad verwandeln könnt, aber nicht in ein Auto.