EDUSPACE - Möglichkeitsräume im Umgang mit Migration in Deutschland und den USA
Obwohl die Organisationsstrukturen der Bildungssysteme in Deutschland und den USA Ähnlichkeiten aufweisen, haben sich zwei sehr unterschiedliche Schulsysteme herauskristallisiert. Dies hat auch eine Bedeutung für die Möglichkeit der Teilhabe. Das Projekt EDUSPACE untersucht die Teilhabemöglichkeiten am Beispiel von Migration in Deutschland und den USA, weil beide einerseits als moderne Gesellschaften prinzipiell herausgefordert sind, mit migrationsbedingter Vielfalt umzugehen, sie dafür andererseits aber sehr unterschiedliche Wege im Umgang damit finden.
Methodisch schließt das Projekt an grundlegende Erkenntnisse einer rekonstruktiven Forschungsmethodologie an, die Kulturvergleich als Weg begreift, maximal kontrastierende Fälle pädagogischen Handelns zu finden. Deutschland und die USA haben zwar beide föderale Bildungssysteme, unterscheiden sich aber hinsichtlich der historischen Entwicklung im Umgang mit Differenz gerade hinsichtlich der Dimension Migration. Dies lässt sich an zahlreichen Ausdrucksgestalten des schulischen Handelns in Bezug auf Differenz/Migration nachvollziehen. Um diese Ausdrucksgestalten in eine systematische Perspektive einzurücken, geht das Projekt qualitativ-mehrebenenanalytisch vor und bezieht als Daten Gesetzestexte, Mission Statements, Homepages von Einzelschulen, Interviews mit Schulleiterinnen und Schulleitern sowie mit Lehrerinnen und Lehrern und Unterricht ein.
An vier Schulen (zwei deutschen und zwei amerikanischen) wird über zwei Wochen die Praxis des schulischen Umgangs mit Teilhabe und Zugehörigkeit beobachtet und aufgezeichnet. Nach der Transkription der Unterrichtssequenzen werden die Daten rekonstruiert und kontrastiert.
Ziel ist ein empirisch fundierter, theoretisch gehaltvoller Beitrag zur Erkenntnis über den pädagogischen Umgang mit Differenz und dessen Manifestation in Handlungsstrukturen, insbesondere mit Blick auf Teilhabe unter Bedingungen sprachlicher und kultureller Heterogenität
Förderzeitraum: 10/2015 - 09/2018
Projektleitung: Prof. Dr. Merle Hummrich [21405]
Projektmitarbeiterinnen: Astrid Hebenstreit, Saskia Terstegen [21408]
Assoziiert: Dr. Dorothee Schwendowius [23884]
Das Projekt wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).