Aktuelle Nachrichten aus dem Institut

Lernfabrik 4.0

neu am biat

Lernfabrik 4.0 zur Lehrkräfteprofessionalisierung neu am biat:

Lernfabriken 4.0 sind modellhafte Produktionsanlagen, die in Aufbau und Ausstattung Produktionsanlagen der Industrie 4.0 gleichen. Sie kombinieren automatisierte Produktionsanlagen mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik und bieten als digitalisierte Lernlandschaft vielfältige kognitive Anregungspotentiale.

Insbesondere in den südlichen Bundesländern sind Lernfabriken durch Landesinitiativen in den letzten Jahren an die berufsbildenden Schulen und die Lehrkräftebildungsinstitutionen gelangt, um eine moderne digitalisierte Lernausstattung, die den Anforderungen an eine veränderte Arbeitswelt 4.0 genügen, anbieten zu können.

Für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen konnte nun durch einen Investitionsmittelantrag eine solche Anlage für das Fachgebiet "Berufliche Fachrichtungen Elektrotechnik und Informationstechnik/Informatik und deren Didaktiken" angeschafft werden. Damit können bereits in der Ausbildung wichtige Grundlagen der Industrie 4.0 durch die Studierenden erworben werden. Zusammen mit dem Landesseminar Berufliche Bildung am SHIBB wird ein Weiterbildungsmodul gestaltet und regelmäßig durchgeführt werden.

Die Lernfabrik 4.0 im Fachgebiet von Prof. Grimm hat über die Lehre und die Weiterbildung hinaus auch noch das Potential als Artefakt eines informationstechnischen Systems zum Forschungsgegenstand zu werden. Unterrichtsforschung, Forschung im Bereich Lehrkräfteprofessionalisierung und das Forschungsfeld Industrie 4.0 als "sozio-technisches System" lassen sich hier u. a. anführen.

Am 30. März 2021 konnte die Industrie 4.0 Anlage der Firma Lucas Nülle erfolgreich an das biat übergeben werden. Sie kann zur vollautomatischen Fertigung eines dreiteiligen Werkstücks von bis zu acht unterschiedlichen Endprodukten eingesetzt werden. Über einen Webshop wird die gewünschte Zusammensetzung des Werkstücks ausgewählt und bei Produktionsfreigabe auf dem RFID-Tag des Werkstückträgers gespeichert. Der Werkstückträger gibt den Bearbeitungsstationen bekannt in welcher Kombination das Werkstück zusammengesetzt werden soll. Durch die vollständige Vernetzung der Stationen über PROFINET untereinander ist eine ständige Funktionsüberwachung und Diagnose möglich. Ein didaktisch aufbereitetes ERP System (ERP - Enterprise Ressource Planning) übernimmt die unternehmerischen Aufgaben wie die Planung und Steuerung der Ressourcen, der Betriebsmittel, des Materials und der Informations- und Kommunikationstechnik.