Probleme und Projekte
Das Team des Arbeitsbereichs Chancengleichheit möchte auch in diesem Jahr eine Reihe von drängenden Problemen für die Frauen* der Welt thematisieren sowie eine kleine Auswahl von Projekten vorstellen.
Der Internationale Frauentag 2025 steht unter verschiedenen Mottos:
- So rücken die Vereinten Nationen mit ihrem Slogan "For ALL women and girls: Rights. Equality. Empowerment" ("Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Empowerment.")" die Gleichstellung der Geschlechter und für gleiche Rechte, Macht und Chancen, damit niemand zurückgelassen wird. Im Mittelpunkt steht besonders die Stärkung der nächsten Generation.
- Der Verein UN Women Deutschland begeht den Tag zum 30. Jahrestag der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform "Für ALLE Frauen und Mädchen". Der diesjährige Internationale Frauentag ist daher ein Aufruf zum Handeln. Die zentralen Bereichen – Frauen- und Mädchenrechte voranbringen, Geschlechtergleichstellung fördern und Empowerment stärken – müssen beschleunigt angegangen werden.
- Das Aktionsbündnis International Womens Day hat zum Internationalen Frauentag 2025 das Motto: "Accelerate Action" (Beschleunigung der Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter). Bei der derzeitigen Geschwindigkeit des Fortschritts wird es bis 2158, das etwa fünf Generationen sind, dauern, um die volle Geschlechterparität zu erreichen, so die Daten des Weltwirtschaftsforums. Zur Erreichung der Gleichstellung der Geschlechter wird eine erhöhte Dynamik und Dringlichkeit bei der Bewältigung der systemischen Barrieren und Vorurteile, denen Frauen sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Bereich ausgesetzt sind, gefordert.
Weitere Infos zum Internationalen Frauentag 2025 in sozialen Medien finden sich unter dem Hashtags #ForAllWomenAndGirls #IWD, #InternationalWomensDay #IWD2025 #EachforEqual
Afghanistan - Frauen leiden unter Geschlechterapartheid
In Pakistan fand im Januar ein Gipfeltreffen zur Bildung von Mädchen statt. Dabei forderte Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai die Regierungen muslimischer Länder auf, jedem Mädchen eine Schulbildung über zwölf Jahre hinweg zu ermöglichen. Den Taliban in Afghanistan warf sie vor, Frauen nicht wie menschliche Wesen zu behandeln.Yousafzai sagte laut Deutschlandfunk bei der Veranstaltung in Islamabad, die Taliban hätten eine "Geschlechterapartheid" eingeführt und rechtfertigten ihre Verbrechen mit kulturellen oder religiösen Begründungen. In Wahrheit aber liege nichts Islamisches in der Politik der afghanischen Machthaber. Vielmehr kämen deren Taten schlicht einer Verletzung der Menschenrechte gleich. Eine ganze Generation von Mädchen werde dabei ihrer Zukunft beraubt.
Mehr dazu finden Sie hier
UNO - Zahl der Femizide nimmt weltweit zu
"Die Anzahl geschlechtsspezifischer Tötungsdelikte hat nach Angaben der UNO zugenommen. Amnesty International fordert mehr Einsatz, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu stoppen.
In 2023 sind weltweit fast 89.000 Frauen und Mädchen ermordet worden – so viele wie seit 20 Jahren nicht. Die Zahl geht aus einem Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und von UN Women hervor. Während die Gesamtzahl aller Tötungsdelikte weltweit zurückging, nahm die Zahl der Femizide nach den Angaben der UNO zu.
Mehr als die Hälfte aller Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen werden dem Bericht zufolge von Familienmitgliedern oder Intimpartnern begangen. Damit werden durchschnittlich jeden Tag mehr als 133 Frauen oder Mädchen im eigenen Zuhause getötet. Die Dunkelziffer allerdings ist hoch, da bei vier von zehn Tötungsdelikten an Frauen und Mädchen nur unzureichende Informationen zu geschlechtsspezifischen Motiven vorliegen. Amnesty International fordert, geschlechtsspezifische Gewalt so früh wie möglich zu stoppen und Überlebende bestmöglich zu schützen."
Weiter geht es hier und beim Statistischen Bundesamt.
El Salvador - Nach einer Fehlgeburt droht Gefängnis
"Bis zu 30 Jahren Gefängnis drohen Frauen in El Salvador, wenn sie ihr Kind verlieren: egal, ob sie eine Abtreibung vornehmen, eine Fehl- oder eine Totgeburt erleiden. Aber feministische Proteste in Lateinamerika bringen das Gesetz zum Wanken."
Hier geht's zum Weiterhören oder -lesen.
"Wo Abtreibungen streng verboten sind, sind auch Aufklärung und Gesundheitsvorsorge meist schlecht. Frauen, die illegal abtreiben, haben ein erhöhtes Risiko, dabei zu sterben." SWR Kultur
Schwangerschaftsabbruch in den USA: Neuer Amnesty-Bericht zeigt Folgen für Betroffene nach Ende von Roe v. Wade
Frankreich - Recht auf Abtreibung in der Verfassung verankert
"Die 'Freiheit zur Abtreibung' wurde am 4.3.2024 in die französische Verfassung aufgenommen - ein weltweites Novum. Mit großer Mehrheit stimmten die Abgeordneten beider Parlamentskammern dafür. Vor dem Pariser Eiffelturm brach Jubel aus."
Mehr dazu gibt es hier.
Vergewaltigung als Kriegswaffe - und als Ausdruck patriarchaler Strukturen
"Ob in Bosnien oder Ruanda, im Sudan, in der Ukraine, in Israel während des Hamas-Angriffs ebenso wie in Gaza – sexualisierte Kriegsgewalt passiert in vielen Konflikten: Monika Hauser spricht im Interview mit Bascha Mika von der Frankfurter Rundschau über die Gewalt sowie die Folgen für die Frauen, die Vergewaltigungen und Entwürdigungen erleiden müssen."
Zum Interview geht es hier.
In der Arte-Mediathek gibt es eine Dokumentation, in der es um den Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe im Krieg in der Ukraine berichtet wird.
Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation - FGM)
"Eine grausame Tradition: Mädchen wird der Genitalbereich abgeschnitten, meist ohne Betäubung, mit Rasierklingen oder sogar Glasscherben. Der Eingriff verursacht körperliche und seelische Schmerzen, die ein Leben lang anhalten, und viele sterben an Infektionen. Schätzungen zufolge gibt es weltweit rund 200 Millionen Mädchen und Frauen, die beschnitten wurden. Da die weibliche Genitalverstümmelung aber meist im Verborgenen geschieht, liegt die eigentliche Zahl wahrscheinlich wesentlich höher."
Mehr zu dieser Menschenrechtsverletzung, die auch in Deutschland praktiziert wird, lesen Sie hier.
Sexualisierte Gewalt, Genitalverstümmelung, mangelnder Bildungszugang in Westafrika
"Die Länder der Mano-River-Region, wozu neben Liberia auch Sierra Leone und die Elfenbeinküste gehören, sind Teil eines regionalen Konfliktsystems. Jahrzehnte von Gewalt, Aufständen und politischer Instabilität haben die Region geprägt. In allen Konflikten hat es ein großes Ausmaß an sexualisierter Gewalt gegeben. Bis heute ist geschlechtsspezifische Gewalt weit verbreitet. Während die Täter meist straffrei ausgehen, haben die Überlebenden kaum Zugang zu Unterstützung und Schutz und werden zudem oft stigmatisiert."
Mehr über die Situation der Frauen in Westafrika erfahren Sie hier.
Häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen
"Frauen erfahren Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Gewalt gegen Frauen ist Ausdruck eines Macht-Ungleichgewichtes zwischen den Geschlechtern. Es gibt viele Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen: körperliche Gewalt, sexualisierte Gewalt und sexuelle Belästigung, psychische Gewalt und strukturelle Gewalt, die persönliche Freiheiten und Lebenschancen einschränkt." Weitere Informationen gibt es z.B. hier, hier und hier.
Sie möchten einer betroffenen Person helfen? Unterstützung finden Sie hier.
Menschenhandel und Zwangsprostitution
Menschenhandel
"Die Datenlage zum Ausmaß des Menschenhandels ist sehr lückenhaft, sowohl in Deutschland als auch international.
Für Deutschland werden Fälle von Menschenhandel durch das jährlich erscheinende Bundeslagebild Menschenhandel des BKA abgebildet, das jedoch lediglich die abgeschlossenen polizeilichen Ermittlungsverfahren erfasst. Die Aussagekraft des Lagebildes ist daher begrenzt. Fachleute und auch das BKA selbst gehen von einem großen Dunkelfeld aus."
Weitere Informationen zum Thema hat z.B. der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. (KoK) zusammengestellt.
In Schleswig-Holstein informiert und berät CONTRA, die Fachstelle gegen Frauenhandel.
Zwangsprostitution
"Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Zwangsprostitution bedeutet, dass die Zwangslage oder Hilflosigkeit einer Person ausgenutzt wird, um sie dazu zu bringen, in der Prostitution zu arbeiten oder andere sexuelle Dienstleistungen, durch die sie ausgebeutet wird, anzubieten."
Informationen zum Thema hat z.B. CORA, die "Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche und sexualisierte Gewalt in M-V" zusammengestellt.
Zwangsprostitution zunehmend digital
Die Covid-Pandemie hat Prostitution und Sexarbeit in Deutschland nachhaltig verändert: Immer mehr Abläufe finden online statt. Für Beratungen und Ermittler wird es dadurch schwieriger, jenen zu helfen, die sexuell ausgebeutet werden.
Mehr zum Thema lesen Sie hier.
Digitale Gewalt gegen Frauen* und LGBTIN*-Personen
In Zeiten von Social Media wird Gewalt gegen Frauen* und LGBTIN*-Personen immer häufiger auch digital ausgeübt. 'Digitale Gewalt' ist ein Oberbegriff für Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt, die sich technischer Hilfsmittel und digitaler Medien (Handy, Apps, Internetanwendungen, Mails etc.) bedienen und/oder geschlechtsspezifische Gewalt, die im digitalen Raum, z.B. auf Online-Portalen oder sozialen Plattformen stattfindet. Digitale Gewalt funktioniert nicht getrennt von "analoger Gewalt", sie stellt meist eine Ergänzung oder Verstärkung von Gewaltverhältnissen und -dynamiken dar. (Quelle: Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe in Deutschland; https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/ueber-uns/der-bundesverband.html )
Hier gehts zu detaillierten Informationen über Cybermobbing, Cyberstalking, Hatespeech, Identitätsdiebstahl und mehr: https://www.aktiv-gegen-digitale-gewalt.de/de/
Gender Care Gap - Care Revolution - "Mental Load"
"Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Ehrenamt: Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 44,3 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Dieser Unterschied wird als Gender Care Gap bezeichnet. Dieser Unterschied wird als 'Gender Care Gap' bezeichnet. Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an gesellschaftlichen Prozessen ist eine Herausforderung. Möglich ist das nur, wenn auch die unbezahlte Sorgearbeit - der Einsatz für Familie, Haushalt und Ehrenamt - von Frauen und Männern gemeinsam wahrgenommen wird. Wie das funktionieren kann, ist ein Thema der Gleichstellungspolitik." Hier gibt's mehr Informationen zum Gender Care Gap.
"Das Netzwerk Care Revolution ist ein Zusammenschluss von über 80 Gruppen und Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die in verschiedenen Feldern sozialer Reproduktion – Hausarbeit, Gesundheit, Pflege, Assistenz, Erziehung, Bildung, Wohnen und Sexarbeit – aktiv sind. Gemeinsam ist ihnen der Kampf gegen Lücken in der öffentlichen Daseinsvorsorge, die zu Überforderung und Zeitmangel führen." Informationen zum Netzwerk Care Revolution gibt's hier.
Haben Sie schon mal vonMental Load gehört? Hier geht's zu einem Auszug aus dem gleichnamigen Comic .
Weit entfernt vom Parität-Panorama - Gleichstellung in der Wissenschaft ist Wunschdenken
Die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Wissenschaft Deutschlands ist noch Wunschdenken. "Forschung & Lehre" zeigt am 08.03.2024 Gründe auf.
"Zum heutigen Weltfrauentag kann wieder festgestellt werden, dass die Gleichstellung der Geschlechter nach wie vor in weiter Ferne liegt. Und obwohl bei Studienbeginn das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen ist, nimmt es im Verlauf der wissenschaftlichen Karriere mit jeder Stufe zuungunsten der Frauen ab."
Zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft berichten Wissenschaftlerinnen von ihren Vorbildern. "Weibliche Vorbilder in männerdominierten Rollen sind nicht Ergebnis eines bereits liberalen Umfelds, sondern haben aktiv dazu beigetragen, das geschlechtsspezifische Rollenverständnis der Gesellschaft zu verändern." Weiterlesen
Equal Pay Day 7.3.25 - Fakten und Ursachen
Der aktuelle Gender Pay Gap in Deutschland
Der 07. März 2025 ist Equal Pay Day. "Dieser markiert symbolisch den Gender Pay Gap, der 2023 in Deutschland 18 Prozent betrug. Mittlerweile wurden die Zahlen für 2024 veröffentlicht, und der Gender Pay Gap ist gesunken – auf 16 Prozent! Das sind sehr gute Nachrichten für equal pay. 2026 findet der Equal Pay Day daher schon am 27. Februar statt."
"In Deutschland verdienen Frauen rund ein Sechstel weniger als Männer: Gemessen am durchschnittlichen Bruttostundenverdienst der Männer lag der Gender Pay Gap 2024 bei 16 %."
Destatis: Gender Pay Gap 2024, Bereinigter Gender Pay Gap nach Gebietsstand uns Jahren
"Als Gender Pay Gap oder geschlechtsspezifische Lohnlücke wird die prozentuale Differenz zwischen durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer und dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Frauen im Verhältnis zum durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer bezeichnet.
"Auf EU-Ebene liegen bislang Daten bis zum Jahr 2022 vor. Mit rund 18 % hatte Deutschland im Jahr 2022 einen der EU-weit höchsten Verdienstabstände pro Stunde zwischen Frauen und Männern. Unter den 27 EU-Staaten wies Estland mit 21 % den höchsten Gender Pay Gap auf. Neben Deutschland kamen auch Österreich und Tschechien auf einen Verdienstunterschied von jeweils rund 18 %. EU-Staaten mit geringen Unterschieden im Bruttostundenverdienst waren Italien (4 %) sowie Rumänien und Belgien (jeweils 5 %). In Luxemburg verdienten Frauen im Jahr 2022 mehr als Männer."
Ursachen
In Sachen Lohngerechtigkeit scheint alles mit allem zusammenzuhängen. Aber diese Ursachenvielfalt darf nicht entmutigen! Im Wesentlichen sind es die folgenden Punkte, die sich in vielen Studien als ausschlaggebend herausstellten:
- Horizontale Segregation: Frauen und Männer verteilen sich auf unterschiedliche Branchen und Berufe. Frauen ergreifen häufig Berufe im Bereich der personenbezogenen und sozialen Dienstleistungen, wie z.B. Krankenschwester oder Erzieherin, überwiegend mit geringen Verdienst-, Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Umgekehrt sieht es in sogenannten Männerberufen aus: Überdurchschnittlicher Verdienst mit Karriereoptionen. Die unterschiedliche Berufswahl wird stark von Rollenstereotypen beeinflusst.
- Vertikale Segregation: Frauen und Männer arbeiten in Betrieben auf unterschiedlichen Positionen und Hierarchiestufen. Der Anteil von Frauen in Leitungs- und Entscheidungspositionen ist nach wie vor gering.
- Familienbedingte Unterbrechungen: Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt durch z.B. Elternzeit oder Pflege von Angehörigen häufiger und länger als Männer. Diese "Fehlzeiten" und darauf folgende Einstiegshemmnisse haben lang nachwirkende Einbußen bei Lohn- und Einkommensentwicklung zur Folge, was sich bis in die Rentenphase niederschlägt.
- Geschlechterstereotype beeinflussen Arbeitsbewertung: Frauentypische Berufe sind weiterhin unterbewertet. Aufwertung dieser Berufe heißt nicht nur, die Wahrnehmung des gesellschaftlichen Werts von frauendominierten Berufen zu erhöhen, sondern auch die Berufe endlich ihren Anforderungen gemäß besser zu bezahlen.
- Fehlende Gehaltstransparenz: Entgeltgleichheit setzt Transparenz voraus. Bestehende (auch unbewusste) Entgeltunterschiede können nur durch transparente Entgeltstruktur aufgedeckt werden."
Quellen/Weiterführende Links:
Statistisches Bundesamt
4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland: Auf dem Weg zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern
Dossier des BMFSFJ vom 4. September 2020 und der digitale Gleichstellungsatlas
(Nichts) Neues vom Arbeitsmarkt - Gleicher Lohn ist keine Verhandlungssache
"Lohnungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen hat viele Ursachen. In Deutschland liegt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern bei 16 Prozent (siehe Gender Pay Gap). Selbst bei gleicher formaler Qualifikation und ansonsten gleichen Merkmalen beträgt der Entgeltunterschied immer noch sechs Prozent. Das ist ein klarer Hinweis auf versteckte Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt.
Dem trat das Bundesarbeitsgericht bereits 2023 entgegen. In seiner Pressemitteilung heißt es:
'Eine Frau hat Anspruch auf gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit, wenn der Arbeitgeber männlichen Kollegen aufgrund des Geschlechts ein höheres Entgelt zahlt. Daran ändert nichts, wenn der männliche Kollege ein höheres Entgelt fordert und der Arbeitgeber dieser Forderung nachgibt.'
Mit dem Urteil hat das BAG klargestellt, dass (vermeintliches) Verhandlungsgeschick kein geeignetes Kriterium und keine Rechtfertigung für einen höheren Lohn eines Mannes gegenüber einer Frau mit derselben Tätigkeit darstellen kann. Das ist auch deshalb gut, weil Geschlechterrollen und die geschlechtsbezogene Erwartungen an das Verhalten - und damit an das Verhandeln - eine erhebliche Rolle für den Erfolg in Lohnverhandlungen spielen."
Der Internationale Frauentag - kindgerechte Informationen zum Thema
Kindgerechte Informationen zum Thema "Internationaler Frauentag" und zu vielen anderen wichtigen Themen gibt es hier.