Analysen zur Praxis des Einsatzes von Hunden in Schule (HuSch)

Seit gut 20 Jahren kommen Hunde mehr und mehr in der Schule zum Einsatz. Entsprechende Konzepte finden sowohl an Grund- als auch an weiterführenden Schulen Anwendung. Die (meist) speziell ausgebildeten Hunde können dabei einfach in der Klasse präsent sein oder zu spezifischen Zwecken, bspw. der Leseförderung, eingesetzt werden.
Nachdem wir uns bereits eingehend mit der Programmatik des Hundeeinsatzes an Schulen sowie mit seiner Deutung durch Lehrpersonen, die ihn verantworten und durchführen, befasst haben (Pollmanns, Marion/ Kabel, Sascha (2023): Hunde in der Schule. Fallstudien zur Entpädagogisierung von Schule und Unterricht. Wiesbaden: Springer.), betrachten wir nun die Praxis des Einsatzes selbst genauer, um diese schulpädagogische Innovation besser zu verstehen.
Aus einer schulpädagogischen Perspektive interessiert uns dabei die pädagogische Bedeutung dieser Praxis: Verändert sich mit ihr die Erziehung, die in und durch Schule stattfindet? Welche didaktische Bedeutung gewinnt der Hund? Darin unterscheidet sich unser Erkenntnisinteresse von psychologischen Betrachtungen dieser Praxis, die, so ein Befund unserer Analysen, die Programmatik bestimmen. Wir gehen aber davon aus, dass die schulische, speziell die unterrichtliche Praxis durch eine eigene, eine pädagogische Logik charakterisiert ist, wodurch der konkrete Einsatz von Hunden in Schulen eine Qualität aufweist, die in der psychologisch oder auch medizinisch ausgerichteten Konzeptliteratur nicht hinreichend antizipiert und gewürdigt wird.