Abteilung für Niederdeutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik
Niederdeutsch
Das Niederdeutsche in seinen unterschiedlichen regionalen Ausprägungen ist die ursprüngliche Sprache Norddeutschlands in Wort und Schrift. Während das Hochdeutsche seit Jahrhunderten auch in Norddeutschland die dominierende Schriftsprache ist, sprechen bis heute viele Menschen neben dem Hochdeutschen eine regionale Form des Plattdeutschen, zudem gibt es seit 200 Jahren wieder eine lebendige niederdeutsche Literaturtradition. Das Wissen über die niederdeutsche Sprach- und Literaturtradition und die Kenntnis der regionalen Sprachformen sollen auch in der Zukunft weitervermittelt werden.
Fachgebiet
Das Fachgebiet Niederdeutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik ist an der Europa-Universität Flensburg durch die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Teilbereichen der Niederdeutschen Philologie und durch die Frage nach den Möglichkeiten der Vermittlung regionalsprachlicher Kompetenz sowie sprach- und literaturgeschichtlicher Inhalte des Niederdeutschen im schulischen Kontext bestimmt. Die Behandlung grammatischer Aspekte der unterschiedlichen Varietäten des Niederdeutschen in Schleswig-Holstein in Verbindung mit sprachpraktischen Übung ist ebenso Bestandteil der Lehre wie die Thematisierung der niederdeutschen Sprach- und Literaturgeschichte des gesamten Sprachraums.
Sprachpraktische Kompetenz wird im Bereich der Lektüre- und Hörverstehenskompetenz verschiedener Varietäten des Niederdeutschen erarbeitet und in Bezug auf regionale Varietäten des Niederdeutschen auch in den Bereichen Wortschatz und Grammatik sowie im Bereich des mündlichen und optional auch des schriftlichen Sprachgebrauchs eingeübt.
Bedeutung des Niederdeutschen
Die kulturhistorische Bedeutung des Niederdeutschen kann durch die Beschäftigung mit den älteren Sprachstufen des Niederdeutschen, dem Altsächsischen und dem Mittelniederdeutschen, verdeutlicht werden. Durch die Betrachtung der spezifischen Sprachwechsel- und Sprachwandelprozesse im norddeutschen Raum kann die heutige Sprachsituation verstehbar gemacht werden. Hierbei soll der gesamte niederdeutsche Sprachraum berücksichtigt werden, der durch sehr unterschiedliche sprachliche Entwicklungen in den verschiedenen Dialektregionen gekennzeichnet ist. Die Thematisierung der besonderen Sprachkontaktsituation in Schleswig in Geschichte und Gegenwart bildet dafür einen wichtigen Ausgangspunkt. Varietätenlinguistische und dialektologische sowie synchron ausgerichtete linguistische Fragestellungen werden als wichtige Grundlagen zur Erfassung der besonderen Verhältnisse einer Regionalsprache vermittelt. Die regionale Vielfalt des Niederdeutschen wird durch den Vergleich unterschiedlicher Dialekträume erfahrbar gemacht. Der Einfluss des Hochdeutschen auf die niederdeutschen Mundarten und der Wandel in der Verwendung dieser Mundarten werden thematisiert.
Niederdeutsche Literatur
Neben den linguistischen Aspekten bildet der Bereich der niederdeutschen Literatur einen Schwerpunkt. Im Rahmen einer niederdeutschen Philologie und Kulturwissenschaft muss die Beschäftigung mit niederdeutscher Literatur einen besonderen Stellenwert haben, wobei die Bereiche der älteren niederdeutschen Literatur und der neuniederdeutschen Literatur ab 1800 deutlich zu trennen sind. Während die Erarbeitung der altsächsischen und mittelniederdeutschen Überlieferung unter literaturwissenschaftlichen Aspekten gleichzeitig sprachgeschichtliche Themenfelder berührt und das Lesen älterer Texte einübt, bedeutet die Beschäftigung mit der neuniederdeutschen Literaturtradition die Auseinandersetzung mit einer parallel zur standardsprachlichen Literatur ablaufenden Entwicklung, die sich zum einen an die Entwicklung der hochdeutschen Literatur anlehnt, zum anderen aber auch durch Eigenheiten geprägt ist. Sowohl der Bereich der älteren als auch der Bereich der neueren niederdeutschen Literatur ist durch dialektal bestimmte und wenig normierte Schreib- und Literatursprachen geprägt, wobei die bewusst aus der Mündlichkeit abgeleiteten neuniederdeutschen Literatursprachen diesen Aspekt besonders hervortreten lassen.
Wozu nun Niederdeutsch studieren?
Die Reflektion des Einsatzes des Niederdeutschen im kulturellen Leben Norddeutschlands in Vergangenheit und Gegenwart und in den neuen Medien schließt sich an diesen Themenbereich an. Die vermittelten Inhalte und regionalsprachlichen Kenntnisse sollen die Sensibilität für das Niederdeutsche und die Kompetenz in diesem Bereich besonders vor dem Hintergrund der Thematisierung des Niederdeutschen im schulischen Unterricht stärken. Aus diesem Grund werden einzelne Themenfelder durch didaktische Reflektionen und die praxisorientierte exemplarische Erarbeitung von Unterrichtsmaterial begleitet.
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