Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)
Herr Bohm ist angekommen
Seit Mitte Dezember hängt in der Abteilung für Verbraucherbildung das Portrait von Herrn Bohm. Es wurde der Abteilung feierlich vom Maler Hans-Gerhard Meyer übergeben. Gekauft hat es Birgit Peuker, Professorin für die berufliche Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft und ihre Didaktik, aus privaten Mitteln. "Ich habe das Bild privat im Rahmen eines Spendenaktion der Straßenzeitung Hinz&Kunz erstanden und leihe es dauerhaft der Universität", erklärt die Professorin und begründet Kauf und Leihgabe so: "Als Team haben wir uns vorgenommen, stets mindestens ein Projekt durchzuführen, welches die Menschen im Fokus hat, die zu wenig Beachtung finden. Herr Bohm erinnert uns daran.".
Die Geschichte
Das in Öl gemalte Portrait mit dem Namen "(K)ein Platz für Armut – Portrait Klaus-Dieter Bohm" ist ein mal ein Meter groß und hat eine lange Geschichte. Das Ölgemälde des Obdachlosen Klaus-Dieter Bohm entstand im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2006. Damals wurde in den Hamburger Medien diskutiert, ob Obdachlose das Innenstadtbild stören würden, erinnert sich Hans-Gerhard Meyer. "Ich ärgerte mich über diese Frage und hatte daraufhin die Idee, das Portrait eines Obdachlosen anzufertigen und ihn als zu Hamburg gehörend zu zeigen."
Am Hauptbahnhof lernte Meyer den Obdachlosen Klaus-Dieter Bohm kennen, der bereit war, sich fotografieren und malen zu lassen. Das fertige Bild fand später dessen Zustimmung – und das Portrait reiste ab 2009 als Bestandteil der Wanderausstellung "Kunst trotz(t) Armut", 11 Jahre bis zum Ende der Wanderausstellung 2020 umher und war unter anderem in der dokumenta-Halle in Kassel, dem Dom zu Lübeck und in Bern zu sehen.
Die Versteigerung
Knapp 15 Jahre später stellte der Künstler Hans-Gerhard Meyer das Bild für eine Versteigerung zu Gunsten der Straßenzeitung Hinz&Kunz zu Verfügung. Die PSD-Bank Nord eG ersteigerte das Bild zuerst für 2500 Euro, beließ es aber weiter in der Auktion. Auch Birgit Peuker kaufte es für 2500 Euro. Die insgesamt 5000 Euro Erlös spendete Hans-Gerhard Meyer an das Straßenmagazin Hinz&Kunz.
Die Funktion
"Das Bild ist ein Wachmacher", erklärt Birgit Peuker, "und als solches wollen wir es auch einsetzen. Es versinnbildlicht unsere Forschung im Bereich allgemeiner und beruflicher Bildung für vulnerable Gruppen. Ziel des Bildes ist es, Menschen zu sensibilisieren und zusammenzubringen für gemeinsame Initiativen und Projekte der Bildungsgerechtigkeit. Das Original befindet sich im Gebäude Oslo und kann auf Nachfrage gerne besichtigt werden. Das Bild steht als Datei allen Interessierten auf der Homepage der Abteilung Verbraucherbildung zum Download zur Verfügung und kann unter Angabe der Bildrechte eingesetzt werden."