Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)
Mehr Mobilität und weniger Verkehr auf Sylt?
Auf Sylt hat der Dialogprozess Mobilität begonnen. Dessen Ziel ist es, den Verkehr zu entlasten und einen Beitrag für ein klimaneutrales Sylt 2045 zu leisten. Dafür werden in mehreren Workshops die Sichtweisen der politischen Vertreterinnen und Vertreter aus den fünf Gemeinden zusammengebracht.
Projektleitung bei EUF
Die Projektleitung für diesen Dialogprozess liegt bei der Europa-Universität Flensburg in enger Kooperation mit dem Landschaftszweckverband Sylt. Das einjährige Projekt wird mit rund 100.000 Euro durch die Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH) finanziert.
Die ersten dieser Gemeindeworkshops haben bereits stattgefunden. Sie wurden von einem professionellen Moderator nach einer bestimmten Struktur angeleitet. Dadurch kommen alle Beteiligten sicher zu Wort.
Konkrete Handlungsempfehlungen
"Mithilfe dieser Workshops wollen wir herausfinden, an welchen Maßnahmen die Politiker und Politikerinnen bereits arbeiten und welche Hürden ihnen dabei begegnen, welche verkehrlichen Probleme sie in ihren Gemeinden sehen und welche zukünftigen Projekte sie sich in Sachen klimafreundliche Mobilität wünschen", erklärt Catharina Rieve, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Projekt koordiniert. "Aus den Ergebnissen wollen wir Handlungsempfehlungen ableiten, aber auch neue insulare Dialogformate aufsetzen. Denn für einen gemeinsamen Weg zu nachhaltiger Mobilität braucht es die Möglichkeit sich auszutauschen."
Gesamtinsulare Lösung gefordert
In den Gemeindeworkshops sind die Teilnehmenden daher die Expertinnen und Experten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der EUF hören zunächst einmal nur zu. Später entwickeln sie daraus gemeinsam mit anderen Einrichtungen, wie z.B. dem führenden Think Tank "Agora Verkehrswende" zugeschnittene Empfehlungen.
Im Anschluss werden alle Beteiligten an einen Tisch geholt, um an konkreten Strategien und Maßnahmen zu arbeiten. So soll eine Basis für umsetzbare, gemeindliche und gesamtinsulare Lösungen geschaffen werden.
Autos auf Sylt: Ein besonderes Thema
Das Thema Verkehr hat auf Sylt eine besondere Relevanz und besondere Herausforderungen. Die begrenzte Fläche, die tourismus-bedingten Schwankungen im Verkehrsaufkommen, die Wetterabhängigkeit und die Nadelöhre zur und von der Insel sind nur einige der Faktoren, die maßgeschneiderte Lösungen für eine Verkehrswende notwendig machen.
"Verkehrswende ist ein großer Begriff, der im Endeffekt einen Gewinn an Lebensqualität für alle bedeutet: mehr Mobilität bei weniger Verkehr, kürzere Wege, mehr Sicherheit, gesünderer Lebensraum, weniger Abhängigkeiten, größere Flexibilität", erklärt Projektkoordinatorin Rieve. "Wir brauchen die Verkehrswende, um die Klimaziele zu erreichen und damit auch noch der jungen Generation ein gutes Leben zu ermöglichen."