Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)
Verbraucherbildung ist demokratiefördernde Bildung
Flensburg, 28.2.2022. Anette Röttger, MdL, hochschul- und verbraucherschutzpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, hat am heutigen Montag (28.2.) die Abteilung Ernährung und Verbraucherbildung an der Europa-Universität Flensburg (EUF) besucht. "Ich bin sehr beeindruckt davon, wie sehr das Thema Verhaltensänderung hier in Forschung und Lehre in den Mittelpunkt gerückt wird", erklärte die Lübecker Abgeordnete anlässlich des Besuchs. "Wissen über gesunde, klimaschonende und regionale Ernährungsformen ist in der Gesellschaft reichlich vorhanden – die große Schwierigkeit besteht darin, Menschen zu ermöglichen, ihr Verhalten dahingehend zu ändern. Entsprechend stellt die EUF sowohl in den lehramtsbildenden Studiengängen als auch bei der Forschung die Bemühungen in den Mittelpunkt, Alltagskompetenzen über alle Lebensphasen zu bilden. Sie adressiert so die zentrale Herausforderung im Bereich Ernährung- und Verbraucherbildung."
Auch Birgit Peuker, Professorin für Ernährung, Hauswirtschaft und berufliche Didaktik und Ulrike Johannsen, Professorin für Ernährung, Gesundheit und Konsum, verdeutlichten die Bedeutung des Faches. "Verbraucherbildung ist demokratiefördernde Bildung", betonte Birgit Peuker. "Der Familientisch ist die kleinste politische Einheit. Verbraucherbildung dreht sich um Ressourcen- und Klimafragen, um Zukunftsplanung und Stressprävention, um Bewegung und Körperbilder, um Esskultur und Techniken der Nahrungsmittelzubereitung und um Verbraucher- und Käuferrechte."
Den multifaktoriellen Ansatz verfolgt Ulrike Johannsen auch in dem Projekt "Klimafood", das mit 1,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird. Das Vorhaben hat zum Ziel, Lösungen für die Frage zu erarbeiten, wie vulnerable und bildungsferne Bevölkerungsschichten mit gezielter Ernährungsbildung zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung aktiviert werden können. Das Projekt hat Modellcharakter für ganz Deutschland. "Wir bringen Zielgruppen und Multiplikatoren ins klimagerechte Handeln durch ganz direkte Bildungs-Settings."
"Die ernährungs-, gesundheits- und verbraucherbezogenen Studiengänge sind uns sehr wichtig", erklärte Uni-Präsident Prof. Dr. Werner Reinhart bei dem Treffen. "Denn sie verbinden die drei Schwerpunkte der EUF in ganz besonderer Weise. Als lehramtsbildende Studiengänge gehören sie in die bildungswissenschaftliche Ausrichtung der EUF, mit ihrem Ziel einer Transformation des Bereichs Ernährung, Gesundheit und Hauswirtschaft sind sie Teil des Schwerpunkts Transformation/Nachhaltigkeit und dass bereits 1957 in den Römischen Verträgen eine gemeinsame Agrarpolitik verankert wurde, zeigt, welche Bedeutung das Thema für Europa hat."