Matthias Schmelzer auf dem End Cement Festival in Heidelberg
Das Festival findet zum ersten mal vor der Konzernzentrale von Heidelberg Materials statt. Auf der Webseite heißt es dazu: "Im Frühjahr 2025 versammeln wir uns gemeinsam in der Heimatstadt des Zementriesen und deutschen Klimakillers Nummer 1: Heidelberg Materials.
Die Zementindustrie verpestet unsere Luft, heizt das Klima an und zerstört weltweit Ökosysteme und Lebensräume. Und wofür? Für hässliche, lieblose Betonklötze, die uns vereinzeln lassen, unsere Städte erhitzen und deren Mieten trotzdem unbezahlbar bleiben.
Damit muss Schluss sein. Wir wollen Holz und Lehm statt Beton. Wir wollen bezahlbaren Wohnraum statt Spekulationsobjekte. Wir wollen Gemeinschaft statt Vereinzelung. Kurz: Wir wollen die Bauwende!"
Darum gehts in dem Vortrag: Beton ist das am häufigsten verwendete von Menschenhand hergestellte Material der Welt und nach Wasser die am meisten genutzte Ressource. Von der Urbanisierung über die Mobilität bis hin zu CO2-Emissionen – Betongebäude und -infrastrukturen bilden die oft unsichtbare, aber wesentliche Grundlage der modernen Lebensweise.
Die Auswirkungen des Wachstums dieses Materials – sozial, ökologisch, ökonomisch – sind enorm, wie etwa Klimakrise, Menschenrechtsverletzungen oder Flächenversiegelung. Der Vortrag skizziert die Ausbreitung des Materials aus einer sozial-ökologischen Perspektive. Beschrieben wird eine Geschichte der Moderne als ‚Zeitalter des Betons‘ – von frühen Visionen industrialisierten Bauens bis zum 3D-Druck.
Beton wird dabei als fossiles und abstraktes Material analysiert, das eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel kapitalistischer Gesellschaften spielt. Und es wird diskutiert, was das für eine sozial-ökologische Transformation bedeutet, nicht zuletzt aus einer Postwachstums-Perspektive.
Das ganze Programm findet sich hier.