VITEPE: Video-Teaching Examples in Physical Education Experiment

Angehende Lehrkräfte sind vielfach dazu aufgefordert, didaktisch-methodische Vorgehensweisen vor dem Hintergrund unterrichtlicher Prinzipien begründet zu planen. Inwieweit dafür notwendiges Planungswissen effektiv aufgebaut werden kann, ist bis dato jedoch eine unzureichend beantwortete Frage. Im Projekt wird erstmals die Wirksamkeit von videobasierten Unterrichtsbeispielen (VUBs) auf die Entwicklung des anwendungsbezogenen und negativen Planungswissens untersucht. Die VUBs zeigen auf, wie bezüglich verschiedener Unterrichtsziele ein problemorientiertes Lernen im Sportunterricht umgesetzt werden kann. Neben der Frage, inwieweit derartige Lernumgebungen klassischen Lernumgebungen überlegen sind, wird auch nach der Wirksamkeit spezifischer Gestaltungs- und Instruktionsbedingungen gefragt: Hat das Bearbeiten von problematischen und gelungenen VUBs ein besonderes Lernpotenzial gegenüber der Bearbeitung von nur gelungenen VUBs? Inwieweit ist das Vergleichen von VUBs gegenüber einem rein sequenziellen Bearbeitungsmodus überlegen? Inwieweit können positive Effekte auf ergänzende Erklärungen der unterrichtenden Lehrkraft zurückgeführt werden? Inwieweit können den VUBs vorausgehende eigenständige Planungsaktivitäten den Erwerb des Planungswissens unterstützen? Alle offenen Fragen sollen durch drei Experimente im Rahmen der Sportlehrerbildung beantwortet werden. Es werden zudem spezifische Drittvariablen erhoben. So verweisen vereinzelt Befunde darauf hin, dass das Vorwissen und die Lehr-Lern-Überzeugungen das Lernen aus problematischen Beispielen moderieren oder dieses durch affektiv-motivationale Variablen mediiert wird. Insgesamt ermöglicht es das Projekt, kausale Wirkmechanismen von VUBs an sich sowie bezüglich der betrachteten Gestaltungs- und Instruktionsprinzipien auf das Planungswissen zu ergründen. Die Forschungsergebnisse werden zu einem besseren Verständnis des Lernens aus VUBs beitragen, das auch für die Praxis der Lehrerbildung bedeutsam ist.