Erprobung


Alle bis Mai 2008 durchgeführten Entwicklungen bezogen sich auf die jeweiligen Teilsysteme an sich. Bei den schulischen Erprobungen stellte sich heraus, dass die Schüler sehr bald nach dem Sich-vertraut-Machen mit dem MecLab-System auf eine Kopplung der Teilsysteme und damit auf die Lösung komplexerer Aufgabenstellungen fixiert waren.

Um dies unter realitätsnahen Bedingungen erproben zu können, bot sich der im Mai auf der Neuen Messe Stuttgart stattfindende "IdeenPark 2008 – Ein Fest der Technik und des Lernens" an. Hierfür fanden drei jeweils dreitägige Workshops mit je 12 Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 18 Jahren statt.

Ausgewählte Ergebnisse und Erfahrungen

Die Arbeit mit und an dem MecLab-Lernmediensystem hat es den Teilnehmern ermöglicht, sich die Automatisierungstechnik in vielfältiger Anwendung zu erschließen und ihr Interesse geweckt, sich weiterhin mit diesem Bereich der Technik auseinanderzusetzen. Damit wird der Zugang der Kinder und Jugendlichen zur Technik im Allgemeinen vertieft. In diesem Sinne bietet das Lernmediensystem eine Ergänzung vorhandener Inhalte und Medien für den allgemein bildenden Technikunterricht.

Obwohl die Themenstellung des Workshops nicht dem direkten häuslichen Umfeld der Teilnehmer entsprungen ist, entwickelten sie ein großes Interesse an der Thematik. Mit Hilfe des MecLab-Systems wurde durch alle Gruppen während des dreitägigen Workshops eine vollautomatisierte Anlage entsprechend der Aufgabenstellung entwickelt. Dabei wurden von sechs Gruppen sechs unterschiedliche Konzepte geplant, realisiert und optimiert. Teilweise erstaunten die durch die Kinder entwickelten Lösungen die anwesenden Fachleute. Damit hat das MecLab-Lernmediensystem seine didaktische Variabilität nachgewiesen.

Durch einen didaktisch exakt geplanten Einsatz des Lernmediensystems MecLab war es den Betreuern möglich, einheitlich aber auch differenziert mit den Schülern zu arbeiten. Es wurde deutlich: Jedes Medium, auch ein sehr komplexes, ist nur so gut wie das didaktische Gesamtkonzept, in das es eingebunden wird.

Die Schüler sind im Verlauf des Workshops in die Lage versetzt worden, eigenverantwortlich und selbstgesteuert komplexe Arbeitsaufträge zu realisieren. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse befähigten sie, die Planung der Arbeitsschritte, ihre Durchführung sowie die Kontrolle und sachlich-kritische Bewertung der realisierten Lösungen zu nutzen, um eigene weitergehende Arbeitsaufträge für die Arbeitsgruppe zu formulieren.

Sowohl aus Sicht der Teilnehmer als auch durch Beobachtungen der Betreuer war zu konstatieren, dass die Teamfähigkeit bei den Kindern und Jugendlichen deutlich zunahm und somit die Sozialkompetenz verstärkt werden konnte.

Durch die Entwicklung der einzelnen Systeme des MecLab zu einem komplexen automatisierten Gesamtsystem (der neuen Station Produktabfüllung) wurden die kreativen Möglichkeiten des Lernmediensystems aufgedeckt und auch erweitert. Mit diesen Erweiterungen besteht die Möglichkeit, ergebnisoffene Aufgaben bzw. Arbeitsaufträge zu und mit komplexen mechatronischen Systemen in den technikorientierten Unterricht einzubringen.

Auszüge entnommen aus: Hüttner, A. "Industrienahe Technik in der Schule lehrbar machen "Entwicklung und Erprobung des Lern- Mediensystems MecLab für den Technikunterricht". In: tu – Zeitschrift für Technik im Unterricht, Heft 131, I/2009

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