Approval of modules in prevocational education and training

Modules

Das geplante Projekt zielt auf die europaweite Transparenz und Vergleichbarkeit von Modulen in der vorberuflichen Bildung von benachteiligten Jugendlichen.

Kurzübersicht

Stichworte
Vorberufliche Bildung, benachteiligte Jugendliche
Laufzeit
01.10.2005 - 30.09.2007
Institution der EUF
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat)

Beschreibung

In der Benachteiligtenarbeit wird die Modularisierung der Lernprozesse angestrebt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Jugendlichen Rechnung tragen zu können, sie gezielt auf das Berufs- und Arbeitsleben vorzubereiten und entsprechend ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten optimal zu fördern. Erfolgreich absolvierte Module und Teilqualifikationen können einen Beitrag zur persönlichen Stabilisierung der Jugendlichen leisten und dadurch eine tragfähige Grundlage darstellen, auf die später im Sinne lebenslangen Lernens aufgebaut werden kann.

Ziel des Projektes ist es, eine höhere Transparenz bei der Arbeit mit Modulen in der Benachteiligtenförderung herzustellen. In internationaler Kooperation von Institutionen, die für die Akkreditierung, Zertifizierung, Entwicklung und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen zuständig sind, sollen gemeinsame Kriterien identifiziert werden, die eine Vergleichbarkeit der Lerninhalte von Modulen in der vorberuflichen Bildung erlauben. Auf dieser Grundlage soll ein interaktives Instrument entwickelt werden, das sowohl länder- als auch nutzerspezifisch modifizierbar ist. Auf diese Weise ist das Projekt für alle Nutzergruppen in allen am Projekt teilnehmenden Ländern, und nach Projektabschluss auch in anderen EU-Staaten anwendbar.

Zielgruppe des Projektes sind neben den genannten Institutionen sowohl Praktiker wie Ausbilder und Pädagogen, die mit benachteiligten Jugendlichen arbeiten als auch Bildungsverwaltungen.

Hintergrund

In der "Kopenhagen-Erklärung" wurde von den zuständigen europäischen Ministern und der Europäischen Kommission eine verstärkte Kooperation in der beruflichen Bildung beschlossen. Als prioritär wurde u.a. die Schaffung von Transparenz bei Kompetenzen und Qualifikationen identifiziert. Die Arbeitsgruppe "Transparenz", eine der vier Arbeitsgruppen, die als Konsequenz aus der Kopenhagen-Erklärung entstanden sind, erarbeitet ein Portfolioinstrument mit dem Namen "EUROPASS". Für dieses Portfolioinstrument, in dem alle wichtigen Dokumente übersichtlich und in einheitlicher Form Platz finden, sind Zertifikate für abgeleistete Module der vorberuflichen Bildung eine geeignete Ergänzung. Hierfür ist ein einheitliches Format zu entwickeln. Insbesondere im europäischen Zusammenhang ist die Transparenz der Lernkontexte und der in ihnen erworbenen Kompetenzen von besonderer Wichtigkeit. Hier knüpft das Projekt direkt an und versucht diesem Anspruch durch das geplante Instrument gerecht zu werden.

Problemaufriss

Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt wird in Europa völlig unterschiedlich gehandhabt:

  •  Während einige Länder klar zwischen beruflicher und vorberuflicher Bildung unterscheiden, sind in anderen die Übergänge fließend bzw. diese Unterschiede nicht vorhanden.
  • In einigen Ländern dominiert der berufliche Bezug die vorberufliche Bildung (beispielsweise in Deutschland), in anderen liegt der Schwerpunkt auf der Persönlichkeitsentwicklung und der Förderung sozialer Kompetenzen.
  • In einigen Staaten der EU (so z.B. in Großbritannien) ist die Arbeit mit Modulen und Zertifikaten bereits langjährige Praxis, in anderen wird sie gerade eingeführt oder bisher gar nicht praktiziert.

Tendenziell rückt jedoch die Modularisierung in der beruflichen Bildung international immer stärker in den Vordergrund. Dies gilt insbesondere für die Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen und ihrem hohen Bedarf an individueller Förderung. Module können zum einen gezielt zur Kompensation von Defiziten in der Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung eingesetzt werden, zum anderen hat die zeitliche Überschaubarkeit der Lernprozesse positive Wirkungen auf Lernverhalten und Lernmotivation und somit auf die Arbeits- und Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen.

Angesichts der Tatsache, dass die Jugendarbeitslosigkeit ein dauerhaftes Problem in allen Mitgliedstaaten darstellt, wird die vorberufliche Bildung umso wichtiger. Das Projekt stellt insofern einen Schritt in die richtige Richtung dar, soll der europäische Arbeitsmarkt benachteiligten Jugendlichen nicht von vornherein verschlossen sein. Dabei ist die europäische Vergleichbarkeit und Transparenz von Modulen bereits in der vorberuflichen Bildung eine wesentliche Voraussetzung.

Ziel

Wie die Erfahrungen anderer Leonardo-Projekte zeigen, ist der Bedarf zur Schaffung gemeinsamer Grundlagen, um eine Vergleichbarkeit der erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen zu gewährleisten, sowohl in der beruflichen als auch in der vorberuflichen Bildung, außerordentlich hoch. Dabei geht es nicht um Vereinheitlichung, sondern darum, Transparenz und Vergleichbarkeit herzustellen, wobei die kulturellen Besonderheiten der historisch gewachsenen Bildungssysteme Berücksichtigung finden. In denjenigen Ländern, die bereits mit Modulen arbeiten, wurden Instrumente geschaffen, um mehr Transparenz und die Voraussetzungen für eine Übertragbarkeit auf nationaler Ebene herzustellen. In diesem Zusammenhang sind die britischen "Skill Profiles", die Datenbank "Qualifizierungsbausteine" des deutschen "Good Practice Center" und das dänische "VET-System", das modularisierte Angebote zur vorberuflichen Bildung beinhaltet, zu nennen. Diese Bestrebungen gilt es im europäischen Kontext koordiniert weiter auszubauen. Hauptanliegen des Projektes ist es, erstmals europaweit abgestimmte und anerkannte Vorlagen für die Entwicklung von Modulen zu schaffen, die Transparenz garantieren und einheitliche Standards ermöglichen.

Arbeitsschritte

Im Projektverlauf werden Antworten auf bestehende Probleme, wie die mangelnde Transparenz in der vorberuflichen Bildung, das breite Spektrum und die unterschiedliche Qualität der durchgeführten Module sowie die mangelnde Überschaubarkeit der Zertifizierungsverfahren gesucht. Folgende Arbeitsschritte sind geplant:

  • Herstellen eines gemeinsamen Verständnisses über die Konzeption und die Ziele der modularisierten vorberuflichen Bildung als Voraussetzung für den weiteren Diskussionsprozess
  • Klärung der wesentlichen kultur- und systemspezifischen Anforderungen für den Einsatz von Modulen und deren Zertifizierung
  • Erarbeitung eines gemeinsamen Kriterienkatalogs, nach dem Module, erstellt, ausgewählt und beurteilt werden
  • Verständigung über einen gemeinsamen Beurteilungsmaßstab für die Leistungen der Jugendlichen
  • Entwicklung eines interaktiven Instruments, das die erarbeiteten Kriterien auf drei verschiedenen Ebenen erfasst und länderspezifisch modifizierbar ist
  • Erprobung des Instruments hinsichtlich seiner inhaltlichen Konzeption und Praktikabilität
  • Prozessbegleitende Evaluation, deren Ergebnisse in die laufende Projektarbeit einfließen

Die Ergebnisse sollen mehrsprachig aufbereitet und aktiv an die für die vorberufliche Bildung zuständigen Stellen in den jeweiligen Ländern herangetragen werden. Dabei sollen u.a. das Internet und CD-Roms zum Einsatz kommen.

Partner

Die Projektpartner setzen sich aus den Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Portugal und Rumänien zusammen. In allen Ländern ist eine Universität oder ein universitätsnahes Institut, eine Institution, die mit Zertifizierungs- und Akkreditierungsverfahren in der beruflichen und vorberuflichen Bildung befasst ist sowie ein Partner aus der Praxis der vorberuflichen Bildung beteiligt. Hierdurch konnte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis hergestellt werden. Des Weiteren sind die Sozialpartner, Kammern und Verbände einbezogen, die durch ihr profundes Fachwissen und ihre Kompetenz die Partnerschaft bereichern und zudem über erheblichen gesellschaftlichen und politischen Einfluss verfügen und so einen wertvollen Beitrag zum Transfer und zur Nachhaltigkeit des Projektes beitragen können.

In Deutschland beispielsweise nehmen neben dem biat/Uni Flensburg, dem DGB Bundesvorstand und der IHK zu Flensburg, zwei Jugendaufbauwerke, eine Berufsschule und verschiedene Betriebe teil. In allen anderen Ländern werden zur Zeit vergleichbare Partnerstrukturen aufgebaut. Die Zusammensetzung der Partnerschaft sorgt für eine ausgewogene Repräsentanz unterschiedlicher Institutionen. Zudem wurde darauf geachtet, dass die verschiedenen Regionen Europas angemessen vertreten sind und unterschiedliche Berufsbildungssysteme widerspiegeln.

Das internationale Partnerprofil zeichnet sich durch langjährige und profunde Erfahrungen mit nationalen und europäischen Berufsbildungsprojekten sowie ihre Kompetenz zur Verbreitung von Projektergebnissen aus. Im Rahmen ihrer bisherigen Aktivitäten ist es den beteiligten Partnern gelungen, ein umfangreiches Netzwerk an Kontakten mit potentiellen Nutzern aufzubauen.

Ergebnis

Examensarbeit und Ergebnisse der Erhebungsphase, englische Projektbeschreibung

Verantwortlich

Prof. Dr.Gerald Heidegger †

Projektmitarbeitende

Platzhalter-Foto für Claudia Schreier

Claudia Schreier

Partnerinnen und Partner

Finanzierung

Commission of the European Community
Leonardo da Vinci II