Vertiefte Berufsorientierung an Realschulen

Prozesse der Berufswahl und Berufswahlimplementierung resultieren aus einem komplexen und durchaus konfliktreichen Zusammenspiel unterschiedlicher Einflüsse innerhalb und außerhalb der Person wie z. B. eigenen Interessen und Erfahrungen, Empfehlungen von Erwachsenen oder Sympathien für Gleichaltrige und ältere Vorbilder. Entscheidungen sind in der Regel das Ergebnis eines „Bauchgefühls“.

Kurzübersicht

Stichworte
Berufswahl, Berufsorientierung, Ausbildungslotsen
Laufzeit
01.01.2009 - 31.12.2013
Institution der EUF
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat)

Beschreibung

Im Rahmen der Berufswahl sind Jugendliche mit Herausforderungen und Problemen konfrontiert, die für sie häufig kaum durchschaubar sind und für deren instrumentelle Bewältigung sie nicht ausreichend gerüstet scheinen. Die "Einfädelspuren" in das Berufs- und Erwachsenenleben sind vielfältiger und anspruchsvoller geworden; trotz des gesellschaftlichen Bemühens um eine verbesserte Beratung und Unterstützung stellt die Entscheidung für einen Beruf und die Implementierung der Berufswahl in modernen Ökonomien eine lebensabschnittliche Aufgabe dar, die wie kaum eine andere von den Gestaltungs- und Entwicklungskräften des Individuums abhängt. Prozesse der Berufswahl und Berufswahlimplementierung resultieren aus einem komplexen und durchaus konfliktreichen Zusammenspiel unterschiedlicher Einflüsse innerhalb und außerhalb der Person wie z. B. eigenen Interessen und Erfahrungen, Empfehlungen von Erwachsenen oder Sympathien für Gleichaltrige und ältere Vorbilder. Entscheidungen sind in der Regel das Ergebnis eines "Bauchgefühls". Vertrauenspersonen, die den Übergangsprozess erstens kontinuierlich bewusst machen und zweitens als Handlungsgegenstand erschließen können, sind demgegenüber nur punktuell vorhanden. Eltern können diese Rolle immer seltener ausfüllen; für sie ist der Prozess nicht minder unüberschaubar. Auch Lehrkräfte können nur eingeschränkt Unterstützung leisten – für eine kontinuierliche, individuelle Begleitung sind sie weder vorbereitet noch stehen ihnen hierfür ausreichende Ressourcen zur Verfügung.

Für die Realschulen in Garbsen wurde in 2009 ein Projekt mit dem Titel "Vertiefte Berufsorientierung" initiiert, um an den Schulen die Jugendlichen nach Beendigung des Projekts "Ausbildungslotsen" weiterhin beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen.

Aus den unterschiedlichsten Gründen haben seit geraumer Zeit auch Realschulabsolventinnen und -absolventen mit geringen bis durchschnittlichen schulischen Leistungen z. T. große Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz in bestimmten Berufen zu finden. Durch zusätzliche Maßnahmen wird im Rahmen des Projektes die Berufsorientierung an den Realschulen vertieft. Hierzu zählen u. a. Maßnahmen zur Feststellung von Interessen und Kompetenzen, eine intensive Beschäftigung mit Ausbildungsberufen, Durchführung von berufsorientierenden Projekten, die Realisierung zusätzlicher Betriebspraktika in den Ferien sowie eine intensive Unterstützung der Jugendlichen bei der Bewerbung auf betriebliche Ausbildungsplätze.

Verantwortlich

Partnerinnen und Partner

Finanzierung

  • Bundesanstalt für Arbeit
  • Stadt Garbsen
  • Region Hannover