Wissenschafltiches Selbstverständnis des Arbeitsbereichs Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheits- und Jugendforschung

Der Arbeitsbereich Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheits- und Jugendforschung geht sozialisations- und erziehungstheoretischen Fragen nach. Die Schwerpunkte liegen insbesondere im Bereich einer bildungssystembezogenen Kindheits- und Jugendforschung. Grundlegend ist dabei eine Verbindung sozialisations- und professionstheoretischer Fragestellungen. Den Fragen nach der je eigenen Logik familialer, schulischer und außerschulischer Sozialisation und Erziehung sowie den spezifischen Bedingungen pädagogischer Professionalität wird systematisch in fallrekonstruktiven und häufig auch kulturvergleichenden Studien nachgegangen. Auf der Basis eines strukturtheoretischen Ansatzes erfolgen empirische Rekonstruktionen mit der Methode der Objektiven Hermeneutik. Neben textförmigen Daten (vor allem Interaktionsprotokollen) kommen auch visuelle Daten wie Fotografien und Zeichnungen für die Analyse in Betracht.

Themenvorschläge für Abschlussarbeiten (BA & MA):

Sozialisation

  • Familiale Sozialisation (z.B. Interaktion am Esstisch, auf Spielplätzen, im Restaurant, beim Einkaufen usw.)
  • Geschwisterdynamiken (z.B. unterschiedliche Bildungserfolge bei gleichem Milieu, Kooperation und Konkurrenz usw.)
  • Schulische Sozialisation (z.B. Kulturvergleiche transnational oder traditionalen Gesellschaften, Hidden Curriculum, außerunterrichtliche Interaktionen in Schule usw.)
  • Elternhaus und Schule (z.B. Elternbriefe, Lernentwicklungsgespräche, Elternabende usw.)

Erziehung

(Erziehung, Disziplinierung, Sanktionierung)

  • Familiale Erziehung (z.B. Handynutzung, Hausaufgaben, soziale Medien usw.)
  • Schulische Erziehung (z.B. vergessene Hausaufgaben, Unterrichts"störungen", Arbeits- und Sozialverhalten usw.)
  • Strafen

Bildung

im Sinne eines transformatorischen Bildungsbegriffs des Gestaltens von Selbst- und Weltverhältnissen

  • Zukunftsvorstellungen (z.B. in Kinderzeichnungen, Fotografien, Essays usw.)
  • Selbstdarstellungen, Inszenierungen (z.B. in sozialen Medien)
  • Ausdrucksformen von Rebellion, Widerstand und Protest bei Jugendlichen
  • Positionierungen im Kontext von Migration
  • Kindheit und Jugend innerhalb generationaler Ordnungen