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Pädagogik und Geschlecht als Gegenstand politischer Kämpfe
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Internationale Tagung des Arbeitsbereichs Geschlechterforschung am Institut für Erziehungswissenschaften in Zusammenarbeit mit dem ZeBUSS
Rechtspopulistische und (extrem) rechte Bewegungen setzen bei ihrem Versuch, sich im gesellschaftlichen Mainstream zu etablieren, zunehmend auf pädagogische und bildungspolitische Themen. Mit der Tagung "Pädagogik und Geschlecht als Gegenstand politischer Kämpfe: Zur Analyse rechter, antifeministischer und rassistischer Diskurse" möchten wir ein Forum für die Markierung relevanter Forschungsgegenstände, den Austausch über ein sich entwickelndes Forschungsfeld und die internationale Vernetzung von Forschenden und ihren Projekten schaffen.
Ausführliche Informationen sowie eine Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.
Rechtspopulistische und (extrem) rechte Bewegungen setzen bei ihrem Versuch, sich im gesellschaftlichen Mainstream zu etablieren, zunehmend auf pädagogische und bildungspolitische Themen. Dazu werden nicht nur emanzipatorische oder an Vielfalt ausgerichtete Pädagogiken diffamiert, sondern auch eigene Ansätze einer "völkischen" Erziehung formuliert. Nicht nur im deutschsprachigen Kontext, sondern auch im internationalen Vergleich zeigt sich darüber hinaus, dass neben rassistischen und antisemitischen Ideologien ein wichtiger Kristallisationspunkt antidemokratischer und rechter Politik in einer spezifischen Bezugnahme auf geschlechterpolitische Themen besteht. Im Schulterschluss mit anderen antifeministischen Bewegungen werden geschlechterpolitische Anliegen wie etwa Gender Mainstreaming oder eine geschlechtersensible Sprache attackiert, oder sie werden in einer Weise femonationalistisch gewendet, die den Kampf gegen den Islam oder gegen Einwanderung zum Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und zum "wahren" Feminismus umdefiniert. In diesem Zusammenhang wird eine an geschlechtlicher und sexueller Vielfalt ausgerichtete Pädagogik und vor allem ihre Verankerung in schulischen Curricula als "Frühsexualisierung", "Umerziehung" und Gefährdung des Kindeswohls diskreditiert.
In diesem Feld sind gegenwärtig sehr dynamische Entwicklungen zu beobachten, die auch zunehmend und international zum Gegenstand von Forschung in verschiedenen Disziplinen werden. Bislang mangelt es jedoch an einem Austausch insbesondere zwischen erziehungswissenschaftlicher Forschung zu rechten und antidemokratischen Pädagogiken einerseits und Forschung zu (rechtem) Antifeminismus in den Gender Studies andererseits: In der Erziehungswissenschaft wird die rechte Diskursproduktion zu pädagogischen Themen analysiert, aber selten deren enge Verschränkung mit Geschlechteraspekten in den Blick genommen. Interdisziplinäre Geschlechterforschung thematisiert rechten Antifeminismus, aber selten die pädagogisch relevanten und bildungsbezogenen Aspekte rechter und rassistischer Diskursproduktionen. Auch systematische und vergleichende Zusammenführungen verschiedener europäischer und internationaler wissenschaftlicher Diskurse müssen vorangetrieben werden.
Mit der Tagung "Pädagogik und Geschlecht als Gegenstand politischer Kämpfe: Zur Analyse rechter, antifeministischer und rassistischer Diskurse" möchten wir ein Forum für die Markierung relevanter Forschungsgegenstände, den Austausch über ein sich entwickelndes Forschungsfeld und die internationale Vernetzung von Forschenden und ihren Projekten schaffen.