oemof - open energy modeling framework

Themenfeld

Systemintegration und -simulation

Kurzbeschreibung

Das Modellierungsframework oemof (Open Energy Modelling Framework) ist ein Werkzeug zur Modellierung und Analyse von Energiesystemen. Es handelt sich um eine open-source-lizenzierte Software, die modular und flexibel aufgebaut ist, sodass sie nach eigenen Wünschen zusammengestellt werden kann. Dadurch eignet sie sich für den Einsatz bei sektorübergreifenden Studien.

Gegenwärtig beruhen Forschungsresultate häufig auf Ergebnissen von Energiesystemmodellen, deren Details hinter Institutsmauern verborgenen bleiben. Dies macht es Leserinnen und Lesern schwer die Modellierungsansätze zu verstehen und deren Qualität zu beurteilen. Mögliche Modellfehler bleiben verborgen und können die Glaubwürdigkeit von Ergebnissen verringern. Ähnliche Modellansätze werden an verschiedenen Institutionen immer wieder neu entwickelt, anstatt die Arbeitskraft zu bündeln und gemeinsam an einer soliden Codebasis zu arbeiten.

Anstrengungen bündeln – offen für alle sein

Mit dem Modellierungsframework oemof wurde darum ein anderer Weg gewählt. Mitte 2014 wurde begonnen es in einer Kollaboration des Reiner Lemoine Institut (RLI), der Universität Magdeburg und dem Zentrums für nachhaltige Energiesysteme (ZNES – Europa-Universität/Hochschule Flensburg) zu entwickelt. Unter der Open Source Lizenz GPL 3 steht es für die Energiesystem-Modellierungs-Community zur Anwendung und Weiterentwicklung bereit, entwickelt und veröffentlicht wurde es auf GitHub. Weiterhin erfüllt es die Best-Practice Regeln für Computermodelle und die Tranzparenzcheckliste für Energiesystemmodelle

Baukastensystem für maßgeschneiderte Modelle

Die Struktur von oemof ermöglicht die Koexistenz verschiedener Modellierungsansätze in einem Softwarerahmen. Bis jetzt wurde vorrangig die Bibliothek SOLPH verwendet. Sie ermöglicht eine Beschreibung von Energiesystemen in Form linearer Probleme und gemischt-ganzzahliger linearer Probleme (MILP). Zahlreiche Beispiele zur Demonstration der Funktionsweise von SOLPH sind in oemof bereits vorhanden.

Darüber hinaus werden am ZNES bereits eigene Anwendungen und weitere Projekte, die unter Nutzung von oemof entwickelt und angewendet werden. Auf Seiten von EUM wird und wurde oemof in den Projekten open_eGo, VerNetzen, Mena, open_ModSH verwendet und entwickelt. Neben den Projekten wir Oemof in Vorlesungen, Bachelor- und Masterarbeiten und für Dissertationen verwendet.

Das RLI hat weitere Anwendungen, die unter Nutzung von oemof entwickelt wurden und die die Möglichkeiten, die oemof/SOLPH bieten, gut demonstrieren veröffentlicht:

Auch an anderen deutschen und europäischen Einrichtungen wird oemof bereits in Forschung und Lehre eingesetzt. Aktuell sind 19 Personen in 10 Teams an oemof beteiligt.

oemof ist in Python implementiert und baut dabei auf vorhandenen Bibliotheken auf. Weil unser Ansatz von Anfang an kollaborativ war und die Implementierung modular und flexibel erfolgte, bietet das Konzept der Apps der Anwenderschaft maximale Freiheit in der Verwendung des Funktionsumfangs. Somit lässt sich die Software auf eine Vielzahl von Anwendungsfällen anpassen. Die vollständige Transparenz der Modellierung bietet nicht nur Entwicklerinnen und Entwicklern die Möglichkeit das Framework für ihre jeweiligen Zwecke weiter zu entwickeln, sie verbessert auch die Nachvollziehbarkeit von Studien und individuellen Beratungsleistungen für Privatwirtschaft und Politik, die auf mit oemof erstellten Energiesystemmodellen beruhen.

Alle Energiesystemforscherinnen und -forscher sind herzlich eingeladen oemof zu nutzen und zur weiteren Entwicklung von oemof beizutragen!

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