Netzmodellierung
Im Fokus der sektorenübergreifenden Stromnetzmodellierung steht die technisch-ökonomische Optimierung des deutschen Energiesystems in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung unter Berücksichtigung verschiedener Flexibilitätsoptionen.
Im Rahmen der abgeschlossenen Forschungsvorhaben open_eGo und eGon wurden gemeinsam mit Verbundpartnern offene Datenmodelle und Tools zur netzebenenübergreifenden Simulation und Optimierung des deutschen Stromsystems entwickelt, die die Sektoren Gas, Wärme und Mobilität berücksichtigen. Damit werden die Auswirkungen der aus den verschiedenen Sektoren resultierenden Flexibilitäten, z.B. flexibles Laden von Elektrofahrzeugen, Wärmespeicher oder Elektrolyse, sowie die Auswirkungen weiterer elektrischer Flexibilitäten wie Demand Side Management oder Freileitungsmonitoring auf Netz- und Speicherausbaubedarfe untersucht.
Sämtliche Datenmodelle sind nach Open-Data-Richtlinien auf der Open Energy Platform veröffentlicht, die in Kooperation mit der EUF entwickelt worden ist. Die Tools stehen unter Open-Source-Lizenzen auf Github zur Verfügung und werden kollaborativ weiterentwickelt.
Unter Anderem wurden diese Werkzeuge im Rahmen des Forschungsprojekts powerD weiterentwickelt und für die Erstellung eines Wasserstoffpotentiatlas in Deutschland angewandt. Im Projekt OptIES Dörpum, ein durch die EKSH gefördertes Projekt zur wissenschaftlichen Begleitung des Praxisprojekts IES Dörpum, dienten die Modelle und Tools als Grundlage zur Untersuchung der Auswirkungen von Autarkiebestrebungen im gesamtsystemischen Kontext.
Ziel des aktuell laufenden Forschungsprojekts reGon ist es, den Transfer der in langjähriger Forschungsarbeit entwickelten Modelle und Tools in die Praxis sicherzustellen und zu gestalten. Dazu sollen diese zum einen für eine benutzungsfreundlichere Anwendung weiterentwickelt und maßgeblich verbessert werden sowie zum anderen die praxisnahe Anwendbarkeit anhand von fünf Anwendungsfällen demonstriert werden.
Für den Forschungsschwerpunkt sektorenübergreifende Stromnetzmodellierung stehen Clara Büttner und Katharina Esterl als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.