Leonies Auslandssemester in Nordirland
Die ehemalige Lehramtsstudentin Leonie hat ihr Auslandssemester im Herbstsemester 2017/18 am Stranmillis University College in Nordirland verbracht. Wir haben ein paar Jahre später nachgefragt, wie sie heute auf die Zeit zurückblickt.
Liebe Leonie, was machst du heute beruflich?
Ich arbeite als Sonderpädagogin an einer inklusiven Grundschule.
Wie blickst du heute auf deinen Auslandsaufenthalt in Belfast zurück?
Ich blicke sehr gerne auf die Zeit zurück. Besondere Highlights waren die schönen und aufregenden Reisen durch Irland und Nordirland. In Irland habe ich das erste Mal Hitchhiking ausprobiert und sehr positive Erfahrungen damit gesammelt. Zudem bin ich bis heute in Kontakt mit anderen Menschen, die ihr Auslandssemester zusammen mit mir dort verbracht haben. Es ist schön und spannend zu verfolgen, wohin die verschiedenen Wege seitdem geführt haben. Einige haben bereits eigene Familien gegründet, unterrichten an Schulen an verschiedenen Orten der Welt, haben andere berufliche Wege eingeschlagen oder sind weiterhin viel auf Reisen unterwegs. Besonders zu einer Kommilitonin, die zu derselben Zeit ihren Platz an der Stranmillis bekommen hat, pflege ich seitdem eine sehr enge Freundschaft.
Inwiefern hat der Auslandsaufenthalt eine Rolle für dein weiteres Leben gespielt?
Ich habe viel aus den Seminaren und Praktika, die vom Stranmillis University College angeboten wurden, mitgenommen. Nordirland bzw. das Vereinigte Königreich hat lange vor Deutschland Inklusion an Schulen gelebt und umgesetzt. Es war eine große Bereicherung für mich, das vor Ort zu erleben und mich auch wissenschaftlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Besonders für den Bereich Autismus-Spektrum habe ich, durch ein intensives Seminar und einer in diesem Bereich spezialisierten Seminarleitung, ein großes Interesse aufgebaut. In meiner jetzigen Arbeit profitiere ich davon und kann das Fachwissen und einige Methoden, die ich dort gelernt habe, anwenden.
Hast du Lust, noch eine Anekdote von deinem Auslandssemester zu teilen?
In den Seminaren zum Förderschwerpunkt Autismus-Spektrum haben wir uns mit sensorischer Integration beschäftigt. In einigen Seminaren hat die Seminarleitung mit uns spezielle Massagetechniken zur Beruhigung des Nervensystems geübt. Wir massierten uns also gegenseitig die Handinnenflächen oder übten leichten Druck auf die Schultern des jeweils anderen aus. Diese Techniken wurden später sehr beliebt, nicht nur bei den SchülerInnen, sondern auch bei KommilitonInnen während stressiger Phasen im Studium.
Was spricht aus deiner Sicht für einen Auslandsaufenthalt?
Es ist eine Möglichkeit Erfahrungen und Erlebnisse zu sammeln, die für immer bleiben und den Horizont beruflich als auch für einen persönlich erweitern. Just do it!