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Erasmus+ Themenseminar zur Internationalisierung des Lehramtsstudiums
Am 19. und 20. Juni fand an der Europa-Universität Flensburg die deutsche TCA (Training and Cooperation Activity) der NA DAAD statt, bei der rund 80 Hochschulvertreter*innen aus ganz Deutschland zusammenkamen. Ziel der Veranstaltung war es, Möglichkeiten, Herausforderungen und innovative Projekte zur Internationalisierung des Lehramtsstudiums zu diskutieren, um die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte zu stärken.
Internationalisierung des Lehramts: Herausforderungen und Chancen
Prof. Dr. Jürgen Schwier, Vizepräsident für Studium, Lehre und Digitalisierung an der Europa-Universität Flensburg, betonte im Gespräch mit Dr. Jan-Martin Wiarda: "Die Hochschulen haben eine Bringschuld. Wir müssen Auslandsaufenthalte für Lehramtsstudierende attraktiv machen, da diese Studierenden oft regional stark eingebunden sind." Für Studierende, die nicht längere Zeit ins Ausland gehen können oder wollen, bieten Hochschulen mittlerweile verschiedene internationale Formate an, z.B. im Rahmen von Netzwerkpartnerschaften. Praktika und Kurzzeitaufenthalte, finanziell unterstützt durch Erasmus+ oder das DAAD-Programm Lehramt.international, ermöglichen Studierenden Auslandserfahrungen, die an ihre individuellen Studien- und Lebensrealitäten angepasst sind.
Internationale Erfahrungen als bildungspolitische Notwendigkeit
Die Veranstaltung befasste sich mit aktuellen Fragen: Wie lassen sich die Herausforderungen eines internationalen Klassenzimmers mit dem Lehrkräftemangel vereinbaren? Welche strukturellen Hindernisse erschweren die Internationalisierung in den Bundesländern und an den Hochschulen, und wie können sie überwunden werden? Welche Kommunikationsstrategien wirken innerhalb von Hochschulen, um Lehramtsstudierende über internationale Möglichkeiten zu informieren? Wie kann Internationalisation@home in der Lehrkräftebildung gelingen?
In den rund 12 Workshops wurde deutlich, dass die Internationalisierung des Lehramtsstudiums kein bildungspolitischer Luxus ist, sondern in Zeiten des Lehrkräftemangels dringend notwendig. Auslandsaufenthalte erweitern den fachlichen Horizont, ordnen die berufliche Tätigkeit in einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang ein, fördern die Persönlichkeitsentwicklung und bereiten auf das Unterrichten im interkulturellen Klassenzimmer vor.
Erasmus+ bietet vielfältige Möglichkeiten
Agnes Schulze-von Laszewski von der NA DAAD unterstrich die Bedeutung von Erasmus+: "Nach den administrativen Herausforderungen durch die Einführung der neuen Programmgeneration seit 2021 können wir uns nun wieder inhaltlich fokussieren. Die Internationalisierung der Lehrkräftebildung spielt dabei auf EU-Ebene eine wichtige Rolle, und die Möglichkeiten zur Internationalisierung durch Erasmus+ sind vielfältig." Neben individuellen Auslandsaufenthalten (Studium, Praktikum, Kurzzeitaufenthalte) bietet Erasmus+ auch Programmlinien für Hochschulen, um im Bereich Lehramt mit europäischen Partnern zu kooperieren: Erasmus+ Teacher Academies stärken die europäische Perspektive der Lehrkräftebildung, auch in der späteren Berufstätigkeit; Erasmus+ Cooperation Partnerships fördern den Austausch zu Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Inklusion, und Jean-Monnet-Fördermöglichkeiten steigern die Europakompetenz an Hochschulen.
Die Veranstaltung wurde von der NA DAAD in Zusammenarbeit mit dem International Center der Europa-Universität Flensburg durchgeführt.