Kalender Abteilung Kunst und visuelle Medien

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Niederländische Malerei Bildwelten und Seherfahrung


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Prof.in Dr. Caecilie Weissert

Als "Spiegel der Welt" bezeichnet Hans Belting die Malerei der Gebrüder Van Eyck im 15. Jahrhundert. Der niederländische Maler, Autor und Kunsttheoretiker Samuel van Hoogstraten (1627-78) charakterisiert die Malerei seiner Zeit als Wiedergabe der sichtbaren Welt. Das Charakteristische der niederländischen Malerei im 17. Jahrhundert, so versichern spätere Autoren, sei das intensive Bemühen, die Vielfalt der sichtbaren Welt detailgetreu wiederzugeben: von winzigen Insekten, Blumen und Tieren über Menschen aller Stände, historische und religiöse Szenen, Stadtansichten, Landschafts- und Meerespanoramen. Gemälde, Zeichnungen und Grafiken sind aber nie nur einfache, eindimensionale Abbilder der sichtbaren Welt. Vielmehr handelt es sich um vielschichtige Konstruktionen, in denen Inhalte, Formen und Seherfahrungen auf komplexe Weise miteinander verknüpft sind. Diese Werke erzeugen Bedeutung durch die gezielte Auswahl der Motive, ihre malerische Darstellung, die Komposition, die Farb- und Lichtführung, durch das Gezeigte - und auch durch das nicht Gezeigte. Sie stellen Fragen an die Bildwelten und Seherfahrungen. In diesem Seminar werden wir exemplarische Bilder der niederländischen Malerei der Frühen Neuzeit kennenlernen, sie gemeinsam betrachten und diskutieren