CBM 5-6

Lernverlaufsdiagnostik Orthografie durch Fehleridentifikationstests

Key facts

Keywords
Lernverlaufsdiagnostik, Orthografie, Fehleridentifikationstests
Duration
08/01/2022 - 07/31/2026

Description

Aktuell liegen keine lernverlaufsdiagnostischen Verfahren zur formativen Erfassung der Rechtschreibleistungen in der Sekundarstufe vor. Diese Forschungslücke soll perspektivisch geschlossen werden. Bei statusdiagnostischen Tests (u.a. der Hamburger Schreib-Probe; May, Malitzky & Vieluf, 2022) und ebenso bei bisher vorliegenden verlaufsdiagnostischen Messverfahren (u.a. RESI 1-4, Blumenthal, Sikora & Mahlau, 2021) wird typischerweise die aktive Facette der Rechtschreibkompetenz (korrektes Schreiben) mithilfe von Diktaten erfasst.

Obwohl für die Lösung von Fehleridentifikationsaufgaben andere kognitive Prozesse erforderlich sind als für die Rechtschreibproduktion (Endlich, Lenhard, Marx & Richter, 2021), belegen nationale (u.a. Lenhart et al., 2019; Schneider, Martinez Méndez & Hasselhorn, 2014) und internationale (u.a. Frisbie & Cantor, 1995; Westwood, 1999) Studien hohe Zusammenhänge zwischen beiden Leistungen, sowohl für den Primar- als auch für den Sekundarbereich.

Für die Lernverlaufsdiagnostik bieten Fehleridentifikationsaufgaben ein hohes Potenzial:

  1. Die Durchführungs- und Auswertungsökonomie ist höher als bei Diktaten.
  2. Fehler durch falsche bzw. unverständliche Diktate der Lehrkraft werden vermieden, wodurch die Durchführungsobjektivität steigt.
  3. Das Problem der geringen Auswertungsobjektivität von Diktaten (u.a. Birkel, 2009) wird überwunden.
  4. Alle genannten Vorteile können durch eine computergestützte Umsetzung zusätzlich verstärkt werden, welche bereits ab dem frühen Grundschulalter möglich ist (Endlich et al., 2021).

Bisher ist nicht bekannt, ob Fehleridentifikationstests ein geeigneter Indikator zur Lernverlaufsdiagnostik sind. Dafür ist insbesondere deren Änderungssensitivität entscheidend. Um diese Forschungslücke zu schließen, werden aktuell parallele, curriculumbasierte Testversionen für die Klassenstufen 5 und 6 konstruiert. Anschließend wird die psychometrische Güte der entwickelten Messverfahren überprüft.

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