KI in der Hochschullehre

Das Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der EUF erarbeitet aktuell in Kooperation und im Austausch mit der Fachschaftsvertretung u. a. in internen Arbeitskreisen und externen Workshops Konzepte und konkrete Richtlinien zum Einsatz von Technologien generativer Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre und in Prüfungen. Grundlage dieses laufenden Prozesses sind diese 4 Regeln,die noch keinen verbindlichen Charakter haben:

1 Alle Werkzeuge sind erlaubt.
Sämtliche technischen Hilfsmittel dürfen eingesetzt werden, auch wenn diese auf (generativer) Künstlicher Intelligenz basieren.
2 Die Verantwortung für die Inhalte liegt bei den Nutzer*innen.
Die Qualität der von Künstlicher Intelligenz generierten Inhalte variiert erheblich und sollte im Arbeitsprozess als Zwischenergebnis betrachtet werden. Für die Qualität des finalen Ergebnisses tragen die Nutzer*innen die Verantwortung.
3 Die Nutzung der (technischen) Hilfsmittel muss nachvollziehbar sein.
Alle technischen Hilfsmittel müssen als Quellen angegeben werden. KI-generierte Medien müssen einsehbar sein (Prompt und Ergebnis).
4 Jede Regel hat Ausnahmen.
Sollten in Lern- oder Prüfungssituationen bestimmte Hilfsmittel nicht erlaubt sein, wird dies durch den Lehrenden/Prüfenden mitgeteilt.

* In Anlehnung an Spannagel, Christian: Rules for Tools. Heidelberg 2023. URL: https://csp.uber.space/phhd/rulesfortools.pdf (Zugriff am 20.03.2024).

Bewertung von Schüler:innen-Arbeiten mit KI-Unterstützung

Die Frage des Einsatzes von KI in Universität und Schule wird im Seminar aus fachlicher, didaktischer, pädagogischer und ethischer Perspektive diskutiert. In diesem Rahmen befassen wir uns auch mit den Implikationen des vermehrten Einsatzes von Künstlischer Intelligenz bei der Bewertung von Schüler:innenarbeiten.

Ein aktueller Artikel von Prof. Dr. Rainer Mühlhoff (Universität Osnabrück) und Marte Henningsen (Maastricht University), der sich mit dieser Thematik befasst, gelangt zu folgender Einschätzung:

"Sie [die Studie] kommt zu dem Schluss, dass die Vermarktung des Tools […] als objektive und zeitsparende Lösung irreführend und unverantwortlich ist und mahnt zu systematischer Evaluation und fachdidaktischer Prüfung des Einsatzes von KI-Tools im Schulkontext."

Quelle: Mühlhoff, Rainer /  Henningsen, Marte: Chatbots im Schulunterricht: Wir testen das Fobizz-Tool zur automatischen Bewertung von Hausaufgaben. URL: https://arxiv.org/pdf/2412.06651 (Zugriff am 24.02.2025).