Master Transformationsstudien. Den Wandel studieren.
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Bewerbungsfrist: 15. Mai bis 15. Juli 2025
Klimakrise. Soziale Spaltung. Artensterben. Kriege. Ressourcenknappheit. Ausgrenzung und Entfremdung. Die multiplen Krisen der Gegenwart verdeutlichen die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation. Doch wie lassen sich nicht-nachhaltige Gesellschaften transformieren? Welche Zukünfte sind wahrscheinlich, welche sind möglich? Der deutschlandweit einzigartige sozialwissenschaftliche Masterstudiengang Transformationsstudien an der Europa-Universität Flensburg bietet seit 2017 die Möglichkeit, den Wandel gesellschaftlicher Naturverhältnisse zu studieren. Besonderheiten des Studiengangs: Er versteht die Krisen der Gegenwart als sozial-ökologische Krisen, also als Krisen, die in ihren Ursachen und Folgen soziale und ökologische Dimensionen aufweisen. Er ist kritisch, praxisnah und interdisziplinär.
Kritisch: Die Studierenden analysieren und diskutieren aus wachstums- und herrschaftskritischer Perspektive die Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Transformation unter dem Leitbild der Zukunftsfähigkeit. Das Studienprogramm bietet sowohl wissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse als auch Freiräume für kreatives Denken und Handeln.
Praxisnah: Ziel ist es, sozial-ökologische Problemkonstellationen und gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu verstehen, miteinander in Beziehung zu setzen und praxisrelevantes Veränderungswissen für eine gesellschaftliche Transformation in Richtung Nachhaltigkeit bereitzustellen.
Interdisziplinär: Will man analysieren und reflektieren, wie etwa Klimawandel und soziale Ungleichheit, Ressourcenkonflikte und Finanzmarktkrisen, wachsender Naturverbrauch und Kapitalismus zusammenhängen, so reichen die theoretischen und methodischen Wissensbestände einer Disziplin nicht aus. Dementsprechend notwendig interdisziplinär ist der Masterstudiengang angelegt.
Der Studiengang wurde am Norbert Elias Center for Transformation Design & Research (NEC) der Europa-Universität Flensburg in Zusammenarbeit mit zahlreichen Personen aus unterschiedlichen Disziplinen entwickelt, ist etabliert und wird unter Einbezug der Studierenden kontinuierlich weiterentwickelt.
Informationen zum Studium
Berufsperspektiven
Ziel des Studiengangs ist es, qualifizierte Fachkräfte für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auszubilden. Im Anschluss an das Studium stehen Wege sowohl in die Praxis als auch in Wissenschaft und Forschung offen. Die Studierenden qualifizieren sich für Tätigkeiten in inner- und außeruniversitären Forschungseinrichtungen genauso wie für anspruchsvolle Positionen in Verwaltungen, Politikberatung, Unternehmen und Institutionen, in denen Veränderungsprozesse im Kontext der Nachhaltigkeit gefragt und relevant sind.
Mehr Eindrücke zu Berufsperspektiven findest du auf unserer Alumni-Seite.
Eindrücke zum Studiengang
In diesem Video von 2018 gibt der erste Jahrgang der Transformationsstudien Einblicke in das Studium und das (Uni-)Leben in Flensburg. Dabei erfahren Sie Gründe, nicht nur wegen der einzigartigen Studieninhalte in den Norden zu ziehen.
Expert:innen zum Studiengang
Verschiedene Expertinnen und Experten aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen haben uns bei der Ausgestaltung des Studiengangs unterstützt und einige von ihnen haben sich 2017 zu seiner Realisierung geäußert:
Der Studiengang Transformationsstudien beschäftigt sich mit der Frage, wie ein gesellschaftlicher Wandel in Richtung Nachhaltigkeit gelingen kann. Dies ist ohne Zweifel eine der zentralen Fragestellungen des 21. Jahrhunderts und von zunehmender Bedeutung. Ich begrüße die Einrichtung des Studiengangs ausdrücklich, da so die Lehre und Forschung an unserer Universität zum Thema «Nachhaltigkeit» – zu dem wir uns auch in unserem Leitbild bekannt haben – weiter gestärkt wird. Zusätzlich ist der sozialwissenschaftliche M.A. Transformationsstudien eine ideale Ergänzung zum bestehenden M. Eng. Energie- und Umweltmanagement. Durch die Kooperation und den Austausch zwischen den sozial- und ingenieurswissenschaftlichen/energiewirtschaftlichen Formaten verspreche ich mir zahlreiche Synergien sowie insgesamt eine Steigerung der Attraktivität des Studienangebots an der Europa-Universität Flensburg.
Der Master-Studiengang schließt eine wichtige Lücke im Studienangebot der Universitätslandschaft, denn er vermittelt den Studierenden die interdisziplinäre Analyse der Ursachen und Folgen verschiedenster sozial-ökologischer Probleme. Außerdem erwerben die Studierenden solide Kenntnisse über die Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung sozialer Transformationen (Models of Change). Die Studierenden können ihre Erkenntnisse durch die breite Anwendung in der Praxis und interessante Formate des Forschenden Lernens festigen. Nicht nur für das Umweltbundesamt, das forscht, aber auch die Politik wissenschaftlich berät und andere gesellschaftliche Akteure bei der sozial-ökologischen Transformation unterstützt, sind Absolventen und Absolventinnen außerordentlich wichtig, die sowohl eine fundierte Wissensbasis über sozial-ökologische Transformationen als auch solides Wissen und Kompetenzen zu den Erfolgsfaktoren für Veränderungsprozesse mitbringen. Auch für Unternehmen und Zivilgesellschaft werden solche Qualifikationen immer wichtiger.
Dieser Studiengang passt in die Zeit – man ist versucht zu sagen: «leider». Die ökologischen Grenzen und negativen Externalitäten jenes Produktions- und Reproduktionsmodells, das in den «überentwickelten» Gesellschaften der westlichen Industriemoderne spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg etabliert ist, sind offensichtlich und nicht mehr zu verleugnen. Was in dieser Konstellation ansteht, ist eine gesellschaftliche Transformationsaufgabe ungeahnten Ausmaßes: Es geht darum, die in unseren Breitengraden gewachsenen Vorstellungen und Praktiken des Wirtschaftens und Konsumierens, Arbeitens und Lebens von Grund auf zu überdenken und umzustellen. In diesem Sinne passt der Master-Studiengang Transformationsstudien in unsere gesellschaftshistorische Zeit – und man darf sagen: zum Glück. Denn er kann in Ansatz, Konzeption und Didaktik vollständig als ein sach- und problemangemessener Versuch bezeichnet werden, universitäres Studium und akademische Lehre den Herausforderungen der gesellschaftlichen Gegenwart und insbesondere der weltgesellschaftlichen Zukunft anzupassen. Aus soziologischer Perspektive ist er im Ansatz nicht nur gelungen, weil er konstitutiv von der sozialen Dimension sowohl der Strukturprobleme des gegenwärtigen Entwicklungsmodells wie auch der Leitideen einer nachhaltigen Transformation desselben ausgeht – sondern auch deswegen, weil er diese Perspektive überzeugend in eine interdisziplinäre Perspektivenvielfalt einbettet und mit ihr ›kreuzt‹. Der Dreischritt Gegenwart – Vergangenheit –Zukunft ist, gerade auch in dieser Reihenfolge, klug gewählt, und die didaktischen Konzepte, insbesondere jenes des Forschenden Lernens, entsprechen den Notwendigkeiten einer neuen – individuellen und kollektiven – sozialen Praxis transformatorischen Handelns, in eine offene Zukunft hinein. Dieser Studiengang musste entwickelt werden, es braucht ihn – am Ende bleibe ich dann doch dabei: «leider».
In Paris hat sich die Weltgemeinschaft im Winter 2015 zu gemeinsamen Klimaschutzzielen verpflichtet. Um die Ziele zu erreichen ist der Umbau zentraler Bereiche von Ökonomie und Gesellschaft notwendig. Solche Transformationen erfordern neue Formen des Wissens und der Integration von Wissen. Diese Herausforderungen lassen sich mit dem Begriff der transformative literacy rahmen. Mit der Fähigkeit also, Informationen über gesellschaftliche Veränderungsprozesse produktiv zu verarbeiten und eigenes Handeln in diese Prozesse einzubringen. Gegenwärtig wird im Zusammenhang mit Klimaschutz zumeist von technologischen Veränderungen gesprochen, doch auch ökonomische, institutionelle und kulturelle Transformationen sind dringend geboten. Um Transformationen in Richtung Nachhaltigkeit zu meistern, muss dieses Ungleichgewicht beseitigt werden. Der an der Europa-Universität Flensburg konzipierte Master-Studiengang Transformationsstudien macht sich dies beispielhaft zum Anliegen. Ihm kommt damit im deutschen Universitätssystem bei der Vermittlung einer transformative literacy eine Vorreiterrolle zu.
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Prof. Dr.Matthias Schmelzer
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