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Prof. Dr. Christian Stolz (Abt. Integrative Geographie, AG Physische Geographie) eröffnet die »Research Talks« des Center for Research on Sustainability and Transformation (CREST) mit einem Beitrag zum »Wald als Archiv«.

Erst seit wenigen Jahren liegen für weite Teile Europas hochauflösende Digitale Geländemodelle (DGMs) vor, die die weit verbreitete Vorstellung rezenter Wälder als Urwaldreste vollends negieren. Nahezu überall in unseren Wäldern finden sich Spuren aus der Vergangenheit, seien es Relikte früherer Äcker, die bronzezeitlich bis frühneuzeitlich sein können (sogenannte Celtic fields), oder Spuren des Bergbaus, der Köhlerei und Metallerzeugung. Die Wiederbewaldung an den betreffenden Standorten war stets das Ergebnis gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Transformationsprozesse. Diese gilt es auf interdisziplinärer Basis zu entschlüsseln und den Wald mit den darin vorzufindenden Archivböden als nicht-schriftliche Archive der Gesellschaft in Wert zu setzen und zu erhalten. Sie ergänzen die klassischen Waldfunktionen wie Holzproduktion, Jagd, Erholung, seine Wirkung als Kohlenstoffsenke, Wasser und Frischluftreservoir sowie als Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Ein bereits beantragtes Gemeinschaftsprojekt des CREST mit der Hochschule Neubrandenburg in den Bereichen Physische Geographie, Landschaftsplanung und Archäologie widmet sich der Datierung, Typisierung und gesellschaftlich-historischen Relevanz neu entdeckter Kulturlandschaftsrelikte in mehreren mitteleuropäischen Modellregionen. 

Die Veranstaltung findet Hybrid statt in HEL 065 und unter dem folgenden Webex Link