Schuldidaktisches Nutzungskonzept für den Historischen Lernort Neulandhalle

Lehrkräfte, die einen Besuch am Historischen Lernort Neulandhalle planen, steht nun auch ein umfangreiches Konzept und Materialpaket zum kostenlosen Download auf der Seite des Lernortes zur Verfügung.

Von Melanie Richter-Oertel entwickelt, bildet das Nutzungskonzept die Basis für die Bildungsarbeit am Lernort. Eine Handreichung für Lehrkräfte führt in das Konzept ein. Sie enthält methodisch-didaktische Vorschläge zur konkreten Einbettung der Exkursion in den Unterricht sowie auf drei Leistungsniveaus differenzierte Arbeitsbögen zu verschiedenen Themen der Ausstellung. 

Zum Konzept

Das Ziel ist die Förderung der Narrationskompetenz: Die Schüler*innen wählen eine historische Frage aus, bearbeiten diese während des Besuchs und verfassen ihre Antworten nachbereitend in Form einer schriftlichen – oder im DaZ-/Förder-Bereich – mündlichen Narration. Die Dokumentation erfolgt in Form eines Portfolios, das im Anschluss bewertet werden kann. Das Konzept setzt hierbei auf ein hohes Maß an selbständiger Erschließung – unterstützt durch das Arbeiten in Gruppen, Arbeitsmaterialien und die Guides des Lernortes. Schüler*innen, denen das selbständige Arbeiten auf ESA-, MSA- oder Gymnasial-Niveau nicht möglich ist oder schwerfällt, finden im DaZ-/Förder-Bereich des Konzepts ebenfalls Berücksichtigung. Dieser ist allerdings nicht mit sonderpädagogischer Förderung gleichzusetzen, vielmehr geht es darum, dass alle Lernenden mit fehlender oder mangelhafter Lese- oder analytischer Kompetenz gleichberechtigt teilhaben können. Inklusion bedeutet im Historischen Lernort Neulandhalle: Schüler*innen arbeiten unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Fähigkeiten an demselben Thema sowohl in gemeinsamen als auch getrennten Lehr-Lernsettings, lernen voneinander und miteinander.

Ablauf des Ausstellungsbesuchs

Ziel des Ausstellungsbesuchs, der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts ist die Förderung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins. Die Schüler*innen sollen ausgehend von elementaren Fragen eine eigene Narration erstellen und sich somit selbst zu dem Ort und den vergangenen Ereignissen kritisch in Beziehung setzen.

Das didaktische Konzept fördert:

  • die Ausbildung geschichtsdidaktischer Kompetenzen (Fachanforderungen SH)
  • die offene, kritische und kontroverse Auseinandersetzung
  • Sozialkompetenz durch gemeinsames Lernen auf unterschiedlichen Leistungsniveaus
  • Demokratieerziehung im Sinn einer Prävention gegen neonazistisches Gedankengut

Thematisch stehen folgende Inhalte im Mittelpunkt:

  • Wirkmacht und Motive der Unterstützung des NS
  • Inklusions- und Exklusionsmechanismen der NS-Volksgemeinschaft
  • Das NS-Lebensraumkonzept